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Heterogenität und Lesekompetenz: Die Rolle der institutionellen und häuslichen Lernumwelten
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Guido Nottbusch; Professorin Dr. Nadine Spörer
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263906878
Lesen ist eine universelle Kulturtechnik, die eine Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht. Es dient dem Aufbau von Wissensstrukturen und ist vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens von größter Bedeutung (Bynner, Londra, Jones, Britain, & Unit, 2004). Die internationalen Vergleichsstudien (OECD, 2010) konnten zeigen, dass schriftsprachliche Kompetenzen und Merkmalen der Lernumwelt zusammenhängen. Einige Aspekte dieser institutionellen und häuslichen Lernumwelten sind eher fix, wie z.B. Unterschiede im Migrationshintergrund (Mücke & Schründer-Lenzen, 2010) oder in der Mehrsprachigkeit (Artelt, Stanat, Schneider, & Schiefele, 2001). Andere Aspekte der Lernumwelt können prinzipiell verändert werden und sind damit Interventionen zugänglich. Hierzu gehören Aspekte der häuslichen (wie z.B. lesebezogene Aktivitäten, Verfügbarkeit schriftsprachlicher Materialien) und der institutionellen Lernumwelt (wie z.B. professionelle Kompetenz der Lehrkräfte) (Melhuish et al., 2008). Aufbauend auf der Idee zu verändernder Lernumwelten soll im geplanten Forschungsprojekt untersucht werden, inwiefern sowohl institutionelle als auch häusliche Lernumwelten auf die Entwicklung der Lesekompetenz bzw. ihrer Vorläuferfertigkeiten einwirken. Zudem soll betrachtet werden, ob diese Einflüsse in unterschiedlichen Risikogruppen unterschiedlich strak ausgeprägt sind. Der geplanten Untersuchung liegt ein Längsschnittdesign mit drei Messzeitpunkten zugrunde, wobei die NEPS Startkohorte 2 untersucht werden soll. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet ein Modell, das das Zusammenspiel der veränderbaren Aspekte der institutionellen und häuslichen Lernumwelten beschreibt. Neben der Prüfung der allgemeinen Güte unseres theoretischen Modells wird konkret untersucht, wie sich die Effekte der institutionellen und häuslichen Lernumwelt auf den Leseerwerb von mehrsprachigen Kindern, Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern aus Elternhäusern mit niedrigem sozio-ökonomischen Status auswirkt.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1646:
Bildung als lebenslanger Prozess