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Inflammatorische Mechanismen in einem Mausmodell für neuropsychiatrische Erkrankungen
Antragsteller
Professor Dr. Harald Engler
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 264577147
Sowohl epidemiologische Befunde als auch die Ergebnisse tierexperimenteller Studien deuten darauf hin, dass Umweltfaktoren während der pränatalen und postnatalen Entwicklung eine wichtige Rolle bei der Ätiologie neuropsychiatrischer Erkrankungen wie der Schizophrenie, des Autismus und bipolaren Störungen spielen. Mithilfe eines in unserer Arbeitsgruppe entwickelten, translationalen two-hit Mausmodells konnten wir zeigen, dass eine Kombination aus pränataler Immunaktivierung (first hit) und peripubertärer Stressexposition (second hit) synergistisch zu behavioralen und neuropathologischen Veränderungen im Erwachsenenalter führt. Bei Mäusen, die beiden Umweltfaktoren ausgesetzt waren, konnte zudem eine ausgeprägte Aktivierung von Mikroglia sowie eine vermehrte Produktion proinflammatorischer Zytokine in den für neuropsychiatrische Erkrankungen kritischen Hirnregionen, wie z.B. dem Hippokampus, nachgewiesen werden. Vor dem Hintergrund dieser Befunde soll im Rahmen dieses Projektes die Relevanz inflammatorischer Mechanismen bei der Entwicklung der behavioralen und neuropathologischen Veränderungen weiter analysiert werden. Unsere Arbeitshypothese ist, dass Inflammation einen wichtigen Mechanismus beim Priming neuropsychiatrischer Störungen darstellt. Entsprechend erwarten wir, dass sich sowohl eine Neutralisierung maternaler proinflammatorischer Zytokine während der pränatalen Immunaktivierung (first hit) als auch eine selektive pharmakologische Inhibition der NF-kB Aktivierung während der peripubertären Stressorexposition (second hit) in unserem Tiermodell protektiv auswirken. Die Befunde aus den geplanten Versuchen werden das Verständnis der Pathophysiologie neuropsychiatrischer Erkrankungen verbessern und eine Basis für die Entwicklung neuer Strategien bei der Prävention bzw. Therapie bilden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Mitverantwortliche
Professor Dr. Urs Meyer; Professor Dr. Manfred Schedlowski