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Struktur fachspezifischer professioneller Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften und ihre differenziellen Effekte auf die Qualität von mathematischen Lehr-Lern-Situationen im Kindergarten und den Kompetenzzuwachs von Kindern.

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 264816579
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projekts WILMA wurden Struktur, Niveau und Entwicklung bzw. Förderbarkeit professioneller Kompetenz pädagogischer Fachkräfte im Bereich Mathematik sowie deren Effekte auf die Qualität der Lernunterstützung und Kompetenzentwicklung der betreuten Kinder untersucht. Das Projekt fokussierte dabei den zentralen Themenbereich der Zahlbegriffsentwicklung und nutzte mathematikhaltige Regelspiele als Lerngelegenheiten. Dazu wurden im Verlauf eines Kindergartenjahres 133 Fachkräfte aus Deutschland und der Schweiz zur adaptiven Auswahl solcher Lerngelegenheiten bzw. zur gezielten Unterstützung während der Lernprozesse fortgebildet. Eine Kontrollgruppe erhielt nur die Regelspiele zur Nutzung ohne begleitende Fortbildung. Im Prä-Post-Design wurden Kompetenzen der Fachkräfte und von 894 ihnen zugeordneten Kindern mit Hilfe von Tests und die Qualität der Lerngelegenheiten auf Basis von Videoaufnahmen erhoben. Im Rahmen des Projekts konnten Forschungszugänge, die bisher in schulischen Zusammenhängen genutzt wurden, erfolgreich auf den Bereich Frühe Bildung übertragen werden. Es bestätigten sich das angenommene Strukturmodell professioneller Kompetenz mit zwei Komponenten und die erwarteten differenzierten Kompetenzprofile bei den Fachkräften aus Deutschland und der Schweiz. Die Fortbildungen erwiesen sich als effektiv für den Kompetenz- und Wissenszuwachs der Fachkräfte in Bezug auf frühe mathematische Lernprozesse. Allerdings konnte die angenommene differenzielle Wirksamkeit der beiden Fortbildungsreihen auf die Kompetenzkomponenten nicht vollständig bestätigt werden, da sich beispielsweise alle Fachkräfte in der zielgerichteten Auswahl von Lerngelegenheiten ähnlich verbesserten. Erfolgreich umgesetzt werden konnte die differenzierte videobasierte Messung der Qualität der spielbasierten Lerngelegenheiten. Die beiden Fortbildungen zeigten spezifische Effekte auf die Qualität der makro- und mikro-adaptiven Lernunterstützung, die aber nur teilweise auf korrespondierenden Komponenten professioneller Kompetenz zurückgeführt werden konnten. Die Kinder schließlich zeigten im Studienverlauf große Fortschritte in ihren mathematischen Fähigkeiten. Diese ließen sich allerdings in den Daten nicht auf die Qualität der Lerngelegenheiten zurückführen. Insofern war es aus Forschungssicht schwierig, die angenommene Wirkkette von der professionellen Kompetenz über die Qualität der Lerngelegenheiten bis zum Leistungszuwachs der Kinder nachzuweisen. In Bezug auf die Struktur der bzw. einzelne Zusammenhänge zur professionellen Kompetenz konnten im Projekt theoretische Annahmen bestätigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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