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GRK 2130:  Minor Cosmopolitanisms

Fachliche Zuordnung Literaturwissenschaft
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265331351
 
Das Graduiertenkolleg minor cosmopolitanisms erforscht neue Formen von Kosmopolitismus jenseits seines eurozentrischen Erbes. Es zielt dabei darauf, die Kluft zwischen im weitesten Sinne soziologischen Ansätzen, die Kosmopolitismus als ‚tatsächlich existierend‘ bestimmen, und einer philosophischen Tradition, die ihn als normatives ‚Ideal‘ begreift, zu überbrücken. Das Graduiertenkolleg verhandelt diese Positionen produktiv, indem es untersucht, wie Kosmopolitismen in lokalen Darstellungs- und Aufführungspraxen konkret hervorgebracht werden. Solche Praxen vereinen transkulturelle Vorstellungen von Gerechtigkeit, Frieden und Konvivenz mit dem Engagement für Differenz und kulturelle Besonderheiten. Sie bringen ‚kleine‘ Kosmopolitismen hervor, indem sie ‚minoritäre‘ Subjektpositionen innerhalb dominanter Diskurse erstreiten. In diesem Sinne bezeichnet das Adjektiv ‚minor‘ im Graduiertenkolleg eine programmatisch postkoloniale Perspektive. Anders als noch in der ersten Phase des Kollegs wollen wir aber minoritäre Positionen weniger gegen etablierte Kosmopolitismusdiskurse ausspielen als verstärkt breite Allianzen suchen. Diese Neujustierung erfolgt vor allem unter dem Eindruck neuer Nationalismen (etwa in den USA und Britannien, in Indien und Brasilien, aber auch in Deutschland und Europa), die unserem Projekt eine besondere Dringlichkeit geben. Die einzelnen Forschungsprojekte im Kolleg konzentrieren sich auf die Felder minor cosmopolitan bodies, ecologies, indigeneity, inequalities und alternative genealogies. Sie untersuchen, wie in Literatur, in anderen Medien und in Alltagspraxen ‚minor cosmopolitanisms‘ ausgehandelt werden. Dabei dient ein gemeinsamer Fokus auf die Aspekte aesthetics, translations, medialities, materialities und worlding dazu, Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Projekten zu bestimmen. Das Qualifizierungs- und Betreuungsprogramm entspricht strukturell dem thematischen Ansinnen einer pluralisierenden und dezentralisierenden Revision von Kosmopolitismus. Es verortet Potsdam in einem Netzwerk von acht Partnereinrichtungen auf vier Kontinenten. Die Antragsteller*innen in Potsdam und Berlin kooperieren eng mit den dortigen Partnern in Lehre und Forschung und veranstalten unter anderem Sommer- bzw. Winterschulen an den internationalen Standorten. Alle Doktorand*innen werden ermutigt, mindestens fünf Monate an einer der Partneruniversitäten zu verbringen und haben in ausgewählten Fällen die Möglichkeit, joint degrees zu erwerben.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Universität Potsdam
 
 

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