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Wege zur phonologischen Komplexität: Anlautkluster in Sprachproduktion, Perzeption und Sprechstörungen.
Antragstellerin
Professorin Dr. Marianne Pouplier
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265333003
Das Projekt untersucht inwieweit universale Faktoren der gesprochenen Sprache durch grammatikalische Unterschiede zwischen den Sprachen der Welt eine unterschiedliche Ausprägung erfahren können. Wir stellen eine sprachübergreifende Studie zu präferierten Strukturen in der Sprachproduktion, deren auditiven Wahrnehmung und ihrer Ausprägung in Sprechstörungen vor. Prosodische und phonotaktische Unterschiede in vier Sprachen (Japanisch, Französisch, Deutsch, Georgisch) und, für eine Sprache, zwei Typen von Sprechstörungen (Sprechapraxie, Aphasie) werden herangezogen. Dabei beziehen wir auch die Entwicklung sprechmotorischer Effizienz mit ein. Es gibt in der bisherigen Forschung keine vergleichbare sprachübergreifende Studie. Weiteres Innovationspotential birgt die Berücksichtigung des sprachspezifischen artikulatorischen Timings von Konsonanten-verbindungen. Wir untersuchen wie sich Timing-Unterschiede auf die Bedingungen, unter denen universelle Muster in Erscheinung treten, und auf die Sprachwahrnehmung auswirken. Darüber hinaus betrachten wir die Interaktion von Universalien mit gelerntem Verhalten bei Sprechapraxie und Aphasie. Ein Vergleich sprechapraktischer mit aphasischen Fehlermustern in der Produktion und Wahrnehmung von Konsonantenverbindungen verspricht neue Einsichten in die Rolle phonetischer (artikulatorischer und perzeptueller) Faktoren bei der Sprachproduktion. Dabei werden die bestehenden abstraktionistischen Erklärungsansätze für aphasische Fehlermechanismen experimentell geprüft. Insgesamt trägt unsere Arbeit zu einer grundlegenden Erklärung bei, wie die Vielfalt der Sprachen der Welt aus einer gemeinsamen kognitiven und physiologischen Basis entstehen kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Ioana Chitoran