Detailseite
Projekt Druckansicht

Anti-Environmentalism. Widerstände gegen Umweltschutz in den USA von 1969 bis in die frühen 1990er Jahre

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2014 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265378432
 
Mit der Verabschiedung des National Environmental Policy Act, NEPA, im Jahr 1969 wurde die Umweltpolitik in den USA institutionalisiert. In den beiden darauffolgenden Jahrzehnten ergriffen Zentralregierung und Bundesstaaten umfangreiche Massnahmen zum Schutz der Natur, und reagierten damit auf ein scheinbar wachsendes Umweltbewusstsein in der amerikanischen Bevoelkerung. Zur gleichen Zeit aber entstand eine gesellschaftliche Gegenbewegung, welche einzelne Umweltschutzmassnahmen oder die Umweltpolitik insgesamt kritisierte und auf unterschiedlichen Ebenen bekaempfte. In dieser haeufig auch als Anti Environmentalism bezeichneten und in vielerlei Hinsicht neuen politischen Kraft sammelten sich all jene, die der oekologischen Bewegung und ihren Forderungen skeptisch bis ablehnend gegenueber standen. Dieses in der historischen Forschung bislang weitgehend uebersehene politische Phaenomen ist Gegenstand des hier vorgestellten Untersuchungsvorhabens. Es versteht die Proteste und Widerstaende gegen umweltpolitische Massnahme zum einen als Teil des bis heute andauernden gesellschaftlichen Aushandlungsprozesses um das richtige Mass und die richtige Form von Umweltschutz. Zum anderen hat sich der Anti Environmentalism zu einem wichtigen Element der Neuen Rechten entwickelt, was zu Beginn der Anti Umweltschutzbewegungen allerdings nicht eindeutig diagnostizierbar war. Beide Aspekte der Entwicklung der Anti Umweltbewegung sollen hier im diachronen Zugriff untersucht werden. Dazu werden die Akteurskonstellationen und Aktionsformen dieser neuen politischen Bewegung, sowie ihre Motive, Konzepte und Problemwahrnehmungen in vier Fallstudien analysiert: 1. die fruehe Opposition gegen die Verabschiedung des National Environmental Policy Act in den spaeten 1960er Jahren, 2. die Auseinandersetzung um Atomenergie und 3. den Konflikt um den Schutz der Northern Spotted Owl, eine der schaerfsten amerikanischen Umweltkonflikte und schliesslich 4. die Entstehung der Wise Use Bewegung am Ende der 1980er Jahre. Mithilfe dieser Fallstudien, durch den Wechsel von Nahaufnahmen und uebergreifenden Perspektiven, soll es gelingen, die Entstehung, Dynamisierung und Etablierung dieser sehr vielfaeltigen und durchaus nicht eindeutigen Bewegung zu verstehen und im historischen Kontext zu analysieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung