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Britische Ästhetisierung islamischer Kunst und Architektur in Jerusalem 1918-1926: Die Pro-Jerusalem Society um Charles Robert Ashbee und Sir Ronald Storrs
Antragstellerin
Professorin Dr. Karin Gludovatz
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265430590
Angesichts aktueller wissenschaftlicher Debatten um die britische Herrschaft über Palästina 1917–1948 und ihre dramatischen Auswirkungen für die arabischen und jüdischen Bevölkerungsgruppen entwickelt das hier vorgestellte Forschungsprojekt eine kunsthistorische Perspektivierung. Es beschäftigt sich mit der ungewöhnlich engagiert betriebenen denkmalpflegerischen Aufwertung arabischer Kulturgüter in Jerusalem durch Briten, die zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit zionistischer Besiedelungspolitik war. Ziel ist, die ästhetische Favorisierung Jerusalemer islamischer Baukunst und arabischen Kunsthandwerks während der britischen Militär- und frühen Zivilverwaltung kunsthistorisch aufzuarbeiten und in den Zusammenhang westlicher Positionen während der Frühzeit des modernen arabisch-palästinensischen Nationalismus zu stellen. In Abgrenzung zu bisherigen Untersuchungen sollen die Initiativen methodisch nicht eurozentristisch als britisch-kolonialer Kulturimport, sondern, in enger Anbindung an die Ziele der DFG-Forschergruppe "Transkulturelle Verhandlungsräume von Kunst. Komparatistische Perspektiven auf historische Kontexte und aktuelle Konstellationen", vielmehr unter dem Gesichtspunkt transkultureller Verflechtungsdynamiken analysiert werden. Die Fallstudie liefert einen regionalen Schwerpunkt transkultureller Vermittlung im Nahen Osten. Das Forschungsprojekt soll mit der Veröffentlichung einer Monografie abgeschlossen werden, deren wesentlicher Bestandteil auch ein sorgfältig bearbeiteter Abbildungsteil ist, in dem die zahlreichen Bildquellen zugänglich werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen