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Die brandenburg-preußische Hochschulpolitik in der Frühphase der Universität Halle (1688-1740)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265579832
 
Welche Ziele verfolgte die Regierung Brandenburg-Preußens, als sie im Jahr 1691 in Halle eine Universität gründete? Auf welche Weise versuchte die Regierung anschließend zum Erfolg dieser Institution beizutragen, ja was genau verstand sie eigentlich unter einem Erfolg dieser Universität? Gab es unter Friedrich 111./I. und Friedrich Wilhelm I. eine brandenburgisch-preußische Hochschulpolitik, die sich in der Universitätsgeschichte Halles nachweisen lässt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des hier beschriebenen Forschungsprojekts. Das anvisierte Forschungsprojekt stellt damit zugleich gängige Annahmen der Universitätsgeschichte über die Universität Halle erneut auf den Prüfstand: Es wird zu untersuchen sein, ob die Universität Halle in Berlin wirklich als "Reformuniversität" geplant worden ist, ob es der politischen Absicht entsprach, ein Gegenmodell zu den bereits etablierten Universitäten im Alten Reich zu entwickeln, und ob mit der Universitätsgründung das Ziel verfolgt wurde, "Aufklärung" und "Pietismus" im eigenen Land zu befördern. Diese in der Forschung gängigen Urteile sind entstanden, ohne dass die Steuerungsziele, die Projekte und Konzepte der brandenburg-preußischen Regierung eigens untersucht worden wären. Das Projekt soll daher klären, welche Intentionen und Handlungen der Regierung wahrgenommen werden können und welche Auswirkungen sie für die Profilbildung der Universität besaßen. Es werden vier Bereiche fokussiert: Die Kommunikationswege zwischen Halle und Berlin und das Verhältnis von formaler und informeller Kommunikation; die Interessen und Intentionen der Mitglieder der landesherrlichen Obrigkeit bezüglich der Steuerung hallischer Hochschulpolitik; es stellt sich die Frage nach den Steuerungsmechanismen, d. h. mit welchen Mitteln und Eingriffen gestaltete die Berliner Regierung Hochschulpolitik; und inwiefern realisierte die Regierung Konzepte einzelner Universitätsmitglieder, die sich ihrerseits an die Regierung wandten. Als Ergebnis wird das Verhältnis zwischen den hochschulpolitischen Zielen und Strategien der landesherrlichen Obrigkeit bzw. einzelner Mitglieder der Universität und der faktischen Hochschulentwicklung in Halle auf neue Weise bestimmt werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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