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Biographisches Lexikon zur Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland, Teil 1: von 1871 bis 1918
Antragsteller
Professor Dr. Florian Tennstedt
Fachliche Zuordnung
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26662750
Während die Grundrichtungen sozialstaatlicher Intervention in einem bestimmten ökonomischen Rahmen von der Politik vorgegeben werden, setzt das Handeln der Verwaltung diese Vorgaben durch Gesetzentwürfe, Richtlinien, Ausführungsbestimmungen usw. konkret um. Das Biographische Lexikon zur Geschichte der Sozialpolitik soll zunächst für die Zeit von 1871 bis 1918 (Bd. 1) - später auch noch für 1919 bis 1945 - die Lebensläufe, die individuellen und typischen Merkmale dieser Männer und Frauen, die in Gesetzgebung, Verwaltung und Wissenschaft - sozialpolitisch tätig waren, für die Wissenschaft und gesellschaftspolitisch interessierte Öffentlichkeit zugänglich machen. Der historischen Sozialpolitikforschung (und weiteren Forschungen zur Innenpolitik und Verwaltungsgeschichte des Deutschen Kaiserreichs) stünde mit dem Lexikon (Bd. I) erstmals ein Handbuch mit ca. 300 bis 350 relativ ausführlich dargestellten Lebensläufen zur Verfugung, die ihr die bisher oft aufwändigen Einzelrecherchen ersparten. Mindestens die Hälfte der vorgesehenen Biographien ist kaum, z. T. nur in Einzeldaten bekannt, das betrifft vor allem die Ministerialbürokratie. Durch die Gesamtschau der formellen und informellen Verflechtungen und Beziehungen der handelnden Personen ließe sich das sozialkulturelle Klima, in dem die deutsche Sozialstaatlichkeit entstand, erfassen. Darüber hinaus ist es auch für weitere Fragestellungen bzw. Forschungen eine wichtige Grundlage, etwa zur Innenpolitik allgemein, zur (Ministerial-)Bürokratie, zur Verflechtung von Politik und Wissenschaft zu gesellschaftlichen Aufstiegsprozessen u. a.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen