Detailseite
Veränderungen der Sauerstoffversorgung des Gehirns bei Früh- und Reifgeborenen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Abnabelung
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Laila Springer
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Gynäkologie und Geburtshilfe
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267138352
Ein komplikationsloser Geburtsvorgang mit einer bestmöglichen Adaptation des Neugeborenen ohne Folgeschäden ist das Hauptziel jedes Geburtshelfers und Neonatologen. Obwohl das Abnabeln eines Neugeborenen historisch verankert ist, gibt es auch heute noch kontroverse Diskussionen über den bestmöglichen Zeitpunk hierfür. Für Frühgeborene gibt es bereits ausreichend Evidenz, dass diese deutlich von einer späten Abnabelung profitieren, z.B. durch Reduktion des Risikos für eine Hirnblutung oder nekrotisierende Enterokolitis. Man geht bisher davon aus, dass das über die Nabelschnur zusätzlich transfundierte Blutvolumen die Hämodynamik verbessert und auf diese Weise oben genannte Komplikationen verhindert. Bei Reifgeborenen ist die Datenlage bzgl. einer späten Abnabelung nicht so eindeutig. Allgemein bekannt ist, dass die meisten reifgeborenen Kinder bereits vor dem Abnabeln schreien oder ihren ersten Atemzug machen. Somit scheint die Reihenfolge erst Schreien, dann Abnabeln die physiologischste und für das Kind beste zu sein. Unklar ist allerdings, ob die Unterbindung dieses physiologischen Prozesses im Rahmen der frühen Abnabelung (< 20 s) die Hämodynamik verschlechtert und aus diesem Grund zumindest bei Frühgeborenen das Risiko für Hirnblutungen steigt. Im Rahmen dieser Studie soll untersucht werden, ob die frühe Abnabelung im Vergleich zur späten Abnabelung und im Vergleich zu einer Abnabelung nach dem ersten Atemzug einen Einfluss auf die arterielle und die zerebrale Sauerstoffsättigung und die Herzfrequenz bei Früh- und Reifgeborenen hat. Außerdem erhofft man sich durch diese Studie weiterführende Erkenntnisse über die hämodynamischen Prozesse der postnatalen Adaptation. Zudem sollen bereits etablierte Referenzwerte für Sauerstoffsättigung wie auch für die Herzfrequenz, welche nach früher Abnabelung erhoben wurden, im Rahmen dieser großen randomisierten Studie überprüft werden, um ggf. die Leitlinien der Neugeborenenreanimation anpassen und optimieren zu können.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Australien
Gastgeber
Professor Dr. Peter Graham Davis