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Motor-Priming aus einer Embodied Cognition Perspektive: Ein kraftdynamischer Test mit numerischen Aufgaben

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267306722
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zahlreiche Studien haben eine enge Verbindung zwischen Zahlen und Raum nachgewiesen, so dass größere Zahlen mit der rechten Seite des Raums assoziiert werden, während kleinere Zahlen mit der linken Seite verknüpft sind. Dieses Phänomen wird als räumlich-numerische Assoziation (SNA) bezeichnet und wurde ausführlich dokumentiert. Zusätzlich wurden in verschiedenen Studien vertikale SNA-Effekte berichtet. Der Zusammenhang zwischen Raum, Zahlen und Handlung lässt sich mit der von Walsh (2003; 2014) vorgeschlagenen "A Theory of Magnitude" (ATOM) erklären. Nach dieser Theorie werden Größen, einschließlich der numerischen Größe, der Zeit und der Mengen, in gemeinsamen frontoparietalen Bereichen des Gehirns verarbeitet. Infolgedessen sind numerische Größen eng mit wahrnehmungsbezogenen und motorischen Größen verknüpft, wodurch Zahlen, Wahrnehmung und Handlung effektiv miteinander verbunden werden. Eine alternative Sichtweise von Fischer (2012) führte einen konzeptionellen Rahmen ein, der zwischen hierarchisch organisierten, geerdeten, verkörperten und situierten Ebenen der Zahlenrepräsentation und -verarbeitung unterscheidet und Einblicke in unterschiedliche Ursprünge für räumliche Assoziationen von Zahlen bietet. Während sich evolutionäre Zwänge auf die Erdung und sensorisch - motorische Erfahrungen auf die Verkörperung beziehen, spiegeln situierte Einflüsse auf SNAs aktuelle Aufgabenbeschränkungen wie die Körperhaltung wider. Obwohl SNAs für einzelne Zahlen gut etabliert sind, bleibt die Interaktion von Zahlendarstellungen und Raum in mathematischen Aufgaben ein Thema der Debatte. Shaki et al. (2018) schlugen das Modell der arithmetischen Heuristiken und Verzerrungen (AHAB) vor, das drei konkurrierende Mechanismen der numerischen Kognition identifiziert: die „mehr oder weniger“ Heuristik, die Zeichen-Raum-Assoziation und die Verankerungsverzerrung. Diese arithmetischen Verzerrungen (Biases) sind mit der bereits erwähnten dreistufigen Hierarchie der verkörperten Kognition verbunden. Dieses Projekt zielte darauf ab, die Auswirkungen von gerichteter isometrischer Kraft auf räumlich-numerische Assoziationen auf drei konzeptionellen Ebenen zu untersuchen, die geerdete, verkörperte und situierte Kognition widerspiegeln. Das erste Ziel dieses Projekts war es, Vorhersagen über Kongruenzeffekte zu untersuchen, die aus der hierarchischen Verkörperung der Kognition abgeleitet wurden, in Anlehnung an das von Shaki et al. (2018) vorgeschlagene AHAB-Modell. Diese Untersuchung wurde im Rahmen einer einstelligen Rechenaufgabe (SDA) durchgeführt. Zweitens konzentrierte sich das Projekt auch auf die Zufallszahlengenerierung (RNG) als eine Form der situierten Zahlenverarbeitung. Von besonderem Interesse war die Empfindlichkeit dieser Aufgabe gegenüber situierten Beschränkungen, wie dem ausgeübten Kraftvektor. Vor dieser Studie gab es keine Forschung, die die Auswirkungen der Zahlengenerierung auf die Kraftproduktion untersucht hätte. Der Vergleich bezog sich auf Zahlen, die unter bestimmten Bedingungen erzeugt wurden, wie z. B. links/rechts und oben/unten mit der Hand drückend, sowie auf Kraftprofile für kleine und große Zahlen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Untersuchung, wie sich die Handlung, insbesondere die isometrische Kraft, auf die räumlich-numerischen Assoziationen entlang der horizontalen und vertikalen Kardinalachsen auswirkt. Die Kraft wurde mit einem Kraftsensor gemessen, der eine hohe zeitliche Auflösung gewährleistet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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