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Interaktionen zwischen bankspezifischem Risiko und makroökonomischer Stabilität
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Franziska Maria Bremus; Professor Dr. Felix Noth
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Statistik und Ökonometrie
Statistik und Ökonometrie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267820745
Die globale Finanzkrise hat gezeigt, dass Finanzmärkte und Realwirtschaft eng miteinander verbunden sind. Außerdem haben wir gelernt, dass Risiken auf Ebene einzelner Banken die Stabilität des gesamten Finanzsystems gefährden können. Dies wirkt sich wiederum auf die Realwirtschaft aus, kann die wirtschaftliche Erholung verzögern.In diesem Projekt wird untersucht, wie sich Risiken auf Ebene großer Banken auf das gesamtwirtschaftliche Wachstum und die gesamtwirtschaftliche Stabilität auswirken. Wir stützen uns dabei auf die Theorie der Granularität. Diese Theorie zeigt, dass sich Schwankungen auf Firmenebene gesamtwirtschaftlich niederschlagen können, wenn die Marktkonzentration sehr hoch ist. Darüber hinaus werden wir untersuchen, welche Rolle regulatorische Maßnahmen für die Verbindung von bankspezifischer und systemischer Stabilität spielen. Um den Zusammenhang zwischen bankspezifischem Risiko, Regulierung und gesamtwirtschaftlicher Stabilität zu analysieren, gehen wir folgenden Forschungsfragen nach:1. Wie tragen bankspezifische Schocks zum systemischen Risiko auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene bei (Modul 1)?2. Wie beeinflussen regulatorische Maßnahmen, die die Wettbewerbssituation der Banken verändern, die bankspezifische und makroökonomische Stabilität (Modul 2)?3. Welche Rolle spielt die Bankgröße für das Risiko einer Bank und welchen Einfluss hat die Finanzmarktregulierung darauf (Modul 3)?Unsere Ergebnisse zielen darauf ab, Informationen für die aktuelle Debatte über die Gestaltung der mikro- und makroprudenziellen Regulierung zu liefern. Laut Theorie der Granularität kann die makroökonomische Stabilität über zwei Wirkungskanäle gestärkt werden. Einerseits kann die mikroprudenzielle Regulierung die systemische Risiken reduzieren, indem insbesondere große Banken krisenfester und stabiler gemacht werden. Ein Ziel unseres Projektes ist, regulatorische Maßnahmen zu identifizieren, die zu einer Reduzierung der Risiken auf Ebene großer Banken führen. Andererseits ist im Zuge der makroprudenziellen Regulierung wichtig, dass die Marktkonzentration im Bankensektor überwacht wird; je höher die Konzentration, desto stärker schlagen sich bankspezifische Risiken in der gesamtwirtschaftlichen Volatilität nieder. Da sich Marktkonzentration und Wettbewerbsdruck wiederum auf das Risikoverhalten der Banken auswirken können, ist eine enge Koordination von mikro- und makroprudenzieller Regulierung notwendig. Dieses Projekt hat zum Ziel, die verschiedenen Rückkopplungseffekte zwischen bankspezifischen Risiken, Wettbewerbssituation und gesamtwirtschaftlicher Stabilität genauer zu durchleuchten.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1578:
Finanzmärkte und Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Mitverantwortliche
Professorin Dr. Claudia-Maria Buch; Professorin Dr. Monika Schnitzer