Detailseite
Bestimmung der chemischen Gesamtzusammensetzung kohliger Chondrite mittels Röntgenfluoreszenzanalyse
Antragsteller
Professor Dr. Herbert Palme, seit 6/2006
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26784927
Kohlige Chondrite sind Meteorite, die von undifferenzierten Asteroiden stammen. Sie bestehen im Wesentlichen aus Chondren (kristallisierte Schmelztropfen aus Olivin, Pyroxenen und glasiger Mesostasis mit Feldspatzusammensetzung), Matrix (feinkörniges, Material mit komplexer Mineralogie), CAIs (Einschlüsse aus Ca, Al-reichen Oxiden und Silikaten) und Metall (FeNi-Legierung mit >5 Gew% Ni). Ihre Gesamtzusammensetzung entspricht annähernd der Zusammensetzung der solaren Photosphäre. Jedoch gibt es geringe Unterschiede in der Zusammensetzung zwischen den einzelnen Klassen der kohligen Chondrite. Bisher ist unklar, inwieweit diese Variationen auf primäre Prozesse im solaren Nebel oder auf sekundäre Prozesse wie mechanischer Mischungen primärer Komponenten durch Brekziierung oder auch Probeninhomogenitäten zurückzuführen sind. Das hier vorgeschlagene Projekt soll helfen, besser zwischen primären Prozessen im solaren Nebel und sekundären Prozessen auf dem Mutterkörper unterscheiden zu können. Die chemische Zusammensetzung zahlreicher kohliger Chondrite soll mit der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) mit großer Genauigkeit analysiert werden. Das Messverfahren wird im Laufe des Projekts für die Messung von Probenmengen von kleinen Probenmengen optimiert. Damit wird es dann möglich sein, einzelne Komponenten der Meteorite zu analysieren. So kann man einen konsistenten Datensatz für die Gesamtchemie und der chemischen Zusammensetzung der einzelnen Komponenten gewinnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Thorbjörn Schönbeck, bis 6/2006