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Der beleibte Mensch. Medizinische Konzepte, Bilder und Metaphern von 1500 bis 1900

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267970733
 
In dem beantragten Vorhaben sollen für die Zeit zwischen 1500 und 1900 die langfristigen Veränderungen in den Vorstellungen, Bildern und Metaphern untersucht werden, die sich in Medizin und Laienwelt mit der Beschreibung und Deutung von Leibesfülle verbanden. Die Ausgangshypothese ist, daß sich in diesem Untersuchungszeitraum sowohl die medizinischen Vorstellungen über die Natur, die Entstehung und die Gefahren der starken Beleibtheit im engeren Sinn als auch die Begriffe, Bilder und Metaphern tiefgreifend veränderten, mit denen für übermäßig erachtete Leibesfülle und ihre Folgen beschrieben wurden. Ursächlich, so ist zu vermuten, waren neue Theorien vom Körper und seinen Krankheiten an sich, aber auch Veränderungen in der ästhetischen (z.B. Schlankheitsideale), moralischen (z.B. Völlerei) und sozialen (z.B. Beleibtheit als Wohlstandssymbol) Bewertung von Beleibtheit in der zeitgenössischen Gesellschaft, auf welche die wachsende Pathologisierung der Fettleibigkeit durch die Ärzte ihrerseits wiederum zurückwirkte. Die Untersuchung soll sich auf den deutschsprachigen Raum konzentrieren. Im Mittelpunkt der Untersuchung sollen gelehrte, wissenschaftliche Texte und das, seit dem 18. Jahrhundert stark anwachsende, populärmedizinische Schrifttum (Ratgeber, Lexika, Werbematerial für Kuranstalten etc.) über die Fettleibigkeit und ihre Gefahren stehen. Ergänzend soll der visuellen Darstellung beleibter Menschen im Zeitverlauf sowie, anhand ausgewählter, digitalisierter Texte, den Bildern und Metaphern nachgegangen werden, die sich in nicht-medizinischen Zusammenhängen um den beleibten Körper rankten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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