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Zur Theorie dimensionaler Vergleiche und ihrer Erweiterung auf die 'Big Two', Agency und Communion
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Andrea Abele-Brehm; Professor Dr. Jens Möller
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268166521
Der kürzlich publizierten Theorie dimensionaler Vergleichsprozesse (Möller & Marsh, 2013) zufolge sind dimensionale Vergleiche als internale Vergleiche der eigenen Fähigkeiten in verschiedenen Domänen definiert: Empirische Studien zum Internal/External-frame-of-reference model (I/E-Modell, Marsh, 1986) zeigen negative Effekte beispielsweise von Mathematikleistungen auf das verbale Selbstkonzept (und umgekehrt) als Konsequenz dimensionaler Vergleiche. Wer in Mathematik besser als in Deutsch abschneidet, erhöht sein mathematisches Selbstkonzept und reduziert sein verbales Selbstkonzept (bei Kontrolle der jeweiligen Fachleistungen). Die Theorie dimensionaler Vergleiche beschreibt Antezedenzien und Konsequenzen dimensionaler Vergleiche für das Selbstkonzept, Motivation und Emotionen und postuliert, dass dimensionale Vergleiche nicht nur bei der Entstehung akademischer Selbstkonzepte, sondern auch bei der Selbstwahrnehmung von Persönlichkeitseigenschaften eine wichtige Rolle spielen. Die Big Two, Agency (Kompetenz) und Communion (Wärme; s. Abele & Wojciszke, 2014; Paulhus & Trappnell, 2008), sind ideale Kandidaten für eine Ausweitung der Theorie dimensionaler Vergleiche, weil sie von zentraler Bedeutung für die Selbstwahrnehmung sind und weil beide Dimensionen ähnlich wie das mathematische und das verbale Selbstkonzept in der Selbstwahrnehmung als weitgehend unabhängig voneinander gelten (Abele, 2003). Die Übertragung der theoretischen Annahmen und der Untersuchungsdesigns der Theorie dimensionaler Vergleichsprozesse und des I/E-Modells auf die Analyse der Entstehung von Agency und Communion wird beide Forschungsrichtungen bereichern, indem spezifische Limitationen überwunden werden: Auf der einen Seite kann das I/E-Modell ausgeweitet werden, indem die Idee der Gegenüberstellung dimensionaler und sozialer Vergleiche bei zwei zentralen Dimensionen der sozialen Wahrnehmung wie Agency und Communion geprüft wird. Auf der anderen Seite wird der Kenntnisstand zu Agency und Communion ausgeweitet, indem soziale und insbesondere die bisher vernachlässigten dimensionalen Vergleiche als mögliche Determinanten der Entstehung der Relationen zwischen agentischen und kommunalen Selbstzuschreibungen integriert werden. Um diese Forschungsfragen nach der Übertragbarkeit der dimensionalen Vergleichseffekte auf Agency und Communion zu prüfen, werden eine Längsschnittstudie, vier experimentelle Studien und eine introspektive Studie beantragt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen