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Untersuchung der hydrogeographischen Entwicklung Südwestchinas anhand der Biogeographie von Süßwasserkrabben

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268250802
 
Im fluviatilen Lebensraum kann Allopatrie zwischen Flußsystemen als eine wesentliche Ursache der Diversifizierung aquatiscger Organismen angesehen werden. Die Separation von Arten zwischen Flußsystemen kann theoretisch durch aktive Ausbreitung über Land verursacht werden - in vielen Fällen führte jedoch die Veränderung von Flußsystemen zur Isolierung von Populationen und darauffolgender Artbildung.Dieses Projekt beschäftigt sich mit der historischen Biogeographie der artenreichen Süßwasserkrabbenfauna Südwestchinas (Familie Potamidae)Diese besiedeln eine hochdynamische Landschaft die in den letzten zehn Millionen Jahren grundlegende geographische Veränderungenerfahren hat, hervorgerufen durch Änderungen des Flußsystems im Zuge der Anhebung des tibetischen Plateaus. Die Datierung von solchen Änderungen ist ein schwieriges Unterfangen, obwohl diese Information entscheidend ist um Landschaftsentwicklungen zu verstehen und Hebungsraten zu bestimmen. Unter der Annahme, dass die geographischen Änderungen von Flußsystemen oft mit Speziationserreignissen einhergehen, haben solche Flußsystemänderungen phylogenetische Muster innerhalb der aquatischen Fauna hinterlassen.(1) Ich versuche zu beantworten ob die Kolohnisation des Beckens von Sichuan mit Süßwaserkrabben (a) aus dem Süden über Yunnan, und/oder (b) aus dem Osten über den unteren Yangtze stattfand. Im ersten Fall korrespondiert die Besiedlung möglicherweise mit der Anzapfung des oberen Yangtze; in letzterem Fall haben sich Süßwasserkrabben vermutlich flußaufwärts mit den sukzessiven Anzapfungen der Zuflüsse des mittleren Yangtze (oder der Flußumkehr des mittleren Yangtze)ausgebreitet.(2) Basierend auf einer zeitkalibrierten Phylogenie der Süßwaserkrabben werde ich versuchen die Frage zu beantworten, ob die Flußumkehr(Anzapfung des mittleren Yangtze ein altes, Miozänes ereignis ist, das in Zusammenhang mit der Anhebung des tibetischen Plateaus steht, oder ob das Ereignis nicht älter als das Pliozän ist.Das Projekt wird in ein grösseres Kooperationsprojekt eingebettet sein, welches vom Chengdu Institute of Biology, Chinese Academy of Sciences, getragen wird und allgemein den Zusammenhang zwischen der Evolution aquatischer Organismen und der Entwicklng des Gewässernetzes in Südwestchina untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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