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Emissionsorientiertes Management landgebundener Güterverkehre

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268276815
 
Die Bewertung von Gütertransporten erfolgt im Allgemeinen auf der Basis von Transportkosten und -zeiten. Die Umweltwirkung von Transportprozessen wird dabei externalisiert, was von der Öffentlichkeit aber zunehmend kritisch beurteilt wird und neue Fragen für die Forschung aufwirft. So belegen jüngere Studien, dass die zusätzliche Umweltwirkung einer emissionsminimierenden Planung gegenüber einer kostenminimierenden Planung im Straßengüterverkehr gering ist, weil beide zu strukturell ähnlichen Lösungen führen. Anders verhält es sich für den multimodalen Güterverkehr, der große Emissionsreduktionspotenziale birgt, sofern elektrifizierte, hochausgelastete Schienenverkehre mit einem kurzen Straßenvor- und Nachlauf realisiert werden können. Für den Klimaschutz offenbart der multimodale Güterverkehr so einen Wettbewerbsvorteil, der seine strukturellen Nachteile zukünftig stärker kompensieren wird. Die in diesem Projekt durchzuführende Forschung zielt auf die Erstellung eines Transportplanungsinstrumentariums ab, welches eine differenzierte Berücksichtigung individueller Präferenzen von Versendern in landgebundenen, multimodalen Transportnetzen ermöglicht. Die Idee ist es hierbei, Präferenzen durch einen Ökoeffizienzklassen-Ansatz auszudrücken, wie er auch in anderen umweltsensitiven Produktmärkten (PKW, Elektrohaushaltsgeräte, Immobilien etc.) Verwendung findet. Hierzu erfolgt eine möglichst realistische Modellierung umweltorientierter Transportplanungsprozesse, bei der Versender gemäß ihrer individuellen Präferenzen Ökoeffizienzklassen vorgeben können, die von Transportdienstleistern in der Planung und Ausführung zu berücksichtigen sind. Im Ergebnis soll die Lenkungswirkung eines Ökoeffizienzklassensystems hinsichtlich einer umweltfreundlicheren Erbringung von Transportdienstleistungen eruiert werden. Hierzu werden drei inhaltliche Teilziele verfolgt: (1.) Eine konkrete, möglichst sektorübergreifende, Ausgestaltung des Ökoeffizienzklassen-systems, (2.) eine Zusammenführung der in dem vorausgegangenen Forschungsprojekt entwickelten methodischen Bausteine, um umweltorientierte Planungsprozesse (Auftragsannahme bzw. Angebotserstellung, Transportgrob- und -feinplanung) detailliert nachbilden zu können, (3.) eine Analyse der Wirkung des Ökoeffizienzklassensystems als Steuerinstrument in marktlichen Kontexten und in stochastisch-dynamisch geprägten Planungssituationen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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