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Zeitstetige Formulierung von Dynamischen, Stochastischen Gleichgewichtsmodellen - Theorie und Anwendungsbeispiele
Antragsteller
Professor Dr. Olaf Posch
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268475812
Der Neu-Keynesianische (NK) Modellrahmen nimmt bei der Analyse von Konjunkturzyklen und der Geld- und Fiskalpolitik eine Schlüsselrolle ein. Die Schwächen einfacher NK-Modelle mit Blick auf die Finanzkrise 2007/2008, der andauernden Niedrigzinsphase und unkonventioneller Geldpolitik, haben die Relevanz einer kritischen Auseinandersetzung mit den bestehenden Theorien aufgezeigt (Cochrane, 2017a). Neben den Vorteilen gegenüber alternativen, traditionellen Ansätzen (z.B. Alt-Keynesianische oder monetaristische Theorien) macht auch das einfache NK-Modell falsche Vorhersagen mit teils paradoxen Resultaten und Politikempfehlungen. In diesem Projektsetzen wir an diesen Kritikpunkten an und wollen Lösungsvorschläge entwickeln. Das während der ersten Förderphase entwickelte NK-Referenzmodell zeigt, dass unkonventionelle Geldpolitik (langfristige Ziele) sowie eine globale Lösungsmethode die empirischen Daten, einschließlich der Null-Zinspolitik mit einer aktiven Taylor-Regel, konsistent im NK-Modell erklärt werden können (Posch, 2018). Eine gemeinsame Betrachtung von Fiskal- und Geldpolitik, insbesondere die Einbindung der fiskalischen Theorie des Preisniveaus (FTPL), ermöglicht einen alternativen Erklärungsansatz im NK-Modell. Die Berücksichtigung von Finanzmarktfriktionen, ohne die unkonventionelle Geldpolitik durch massive Ankäufe von Wertpapieren – in der Fachliteratur auch“Quantitative Easing” genannt – irrelevant ist, bietet gleichzeitig die Möglichkeit eines umfassenden Verständnisses der Ereignisse seit der Finanzkrise mit dem Ziel, gemeinsame Strategien von Zentralbanken und Fiskalpolitik zu entwickeln, um künftige Finanz- und Verschuldungskrisen zu bewältigen bzw. diese zu vermeiden (Brunnermeier und Sannikov, 2016).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen