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Fehlerbehebung in Tabellenkalkulationsprogrammen

Antragsteller Professor Dr. Jakob Rehof, seit 9/2017
Fachliche Zuordnung Softwaretechnik und Programmiersprachen
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268575551
 
Tabellenkalkulationsprogramme (Spreadsheets) sind das erfolgreichste Beispiel für das Prinzip des "End-User-Programming". Spreadsheets, z.B. entwickelt auf Basis von MS Excel, werden heutzutage fast überall in Unternehmen für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt. Studien zeigen, dass über 80% der untersuchten Unternehmen Spreadsheets für das Finanzreporting einsetzen. Zusätzlich setzen Firmen oft Dutzende oder gar hunderte Spreadsheets ein, welche oft umfangreich und komplex sein können und hunderte oder tausende Formeln umfassen.Obwohl häufig geschäftskritische Entscheidungen von Spreadsheets abhängen, kann vielfach ein vollkommenes Fehlen von Qualitätssicherungsmaßnahmen für diese Anwendungen beobachtet werden. Wenig überraschend enthalten Spreadsheets oft verschiedene Arten von Fehlern, zumal sie ja von Nicht-Programmieren entwickelt werden. In manchen Untersuchungen wurde zumindest ein Fehler in jedem einzelnen Spreadsheet gefunden. Baut man jedoch Geschäftsentscheidungen auf solche Spreadsheets auf, so geht dies möglicherweise mit einem hohen finanziellen Risiko einher, wie z.B. von der European Spreadsheet Risk Interest Group berichtet.In den letzten Jahrzehnten wurde von Forschung und Industrie eine Vielzahl von Methoden, Techniken und Werkzeugen zur Qualitätssicherung von traditionellen Software-Artefakten entwickelt. Erst kürzlich hingegen ist das Interesse an derartigen Methoden für Spreadsheets angestiegen, was zu einer ersten Menge von Lösungsvorschlägen geführt hat, welche von prozessbezogenen Maßnahmen, über Visualisierungstechniken bis hin zu speziellen Test- und Debugging-Methoden für Spreadsheets reichen.In diesem Projekt steht die Debugging-Phase im Entwicklungszyklus für Spreadsheets im Mittelpunkt. Unser Ziel ist die Bereitstellung von Werkzeugen für den Spreadsheet-Entwickler, die ihm dabei helfen, die möglichen Ursachen für Probleme im Spreadsheet zu lokalisieren. Diese Ursachen werden Diagnosen genannt und stellen eine Teilmenge von Spreadsheet-Formeln dar, die geändert werden müssten, um das gewünschte Programmverhalten zu erreichen.Im Speziellen wollen wir systematisch untersuchen, inwiefern bestehende Debugging-Ansätze für Spreadsheet Debugging angewandt, erweitert oder kombiniert werden können. Aufbauend auf diesen technischen Innovationen wollen wir zudem ein Klassifikationssystem entwickeln, welches uns zu verstehen hilft, welche Techniken für spezielle Typen von Programmen besonders gut geeignet sind. Wir planen desweiteren die Durchführung von Benutzerstudien, durch welche wir ein besseres Verständnis davon bekommen wollen, in welcher Form und in welchem Ausmaß die Teilnehmer von den bereitgestellten Debugging-Werkzeugen profitieren und wie die Benutzer-interaktionsmechanismen für ein intelligentes Debugging-System für Endbenutzer gestaltet werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Mitverantwortlich Professor Dr. Franz Wotawa
Kooperationspartner Dr. Kostyantyn Shchekotykhin
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Dietmar Jannach, bis 9/2017
 
 

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