Welterschließung. Die romanische Renaissance-Epik der Entdeckungs- und Eroberungsfahrten als Ort der Verhandlung von Globalisierungsprozessen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die wichtigsten wissenschaftlichen Fortschritte, die sich im Laufe meines Forschungsaufenthalts gezeigt haben, sehe ich in der Vertiefung der im Arbeitsprogramm zu meinem Habilitationsprojekt "Welterschließung. Die romanische Renaissance-Epik der Entdeckungs- und Eroberungsfahrten als Ort der Verhandlung von Globalisierungsprozessen" anvisierten Aspekte. Diese umfassten mit Blick auf Luis de Camöes' Epos Os Lusiadas, insbesondere die Genretheorie der Globalisierung und die Frage, wie sich raumtheoretische Bewegungsmuster und Strukturen wie Vektorizität, Netzwerk, Zentrum und Peripherie im Kontext der frühneuzeitlichen Entdeckungs- und Eroberungsfahrten zueinander verhalten. Zur Genrefrage gaben die Diskussionen mit Prof. David Quint und Prof. Wal Chee Dimock am Forschungsort der Yale University einigen Aufschluss, zumal ich dabei unter anderem die Anregung weiter verfolgt habe, die Bedeutung der portugiesischen Sprache und insbesondere der Prosodie und der Strophenform der Stanze für die Neubestimmung des Epos in der Frühen Neuzeit - und damit für das Ineinander von narrativer Linearität und Zyklik - verstärkt in den Blick zu fassen. Weiterhin wurde, sowohl in Bezug auf Luis de Camöes' Lusiadas als auch auf Alonso de Ercillas Epos der Araucana, die Bedeutung visueller Medien für die Welterschließung in der Frühen Neuzeit und somit der medienwissenschaftliche Teil des Projekts mit Blick auf die einschlägige Forschungsliteratur herausgearbeitet.