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Körperrepräsentation und sensomotorische Funktionen modulieren die Reorganisation des Gehirns und Verhaltensänderungen: Vom chronischen Schmerz zur Immobilität und Demenz

Antragstellerin Professorin Dr. Herta Flor
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268832065
 
Die neuronalen Netzwerke, die der Schmerzverarbeitung und der Körperrepräsentation zugrunde liegen, überlappen und interagieren mehr als man früher dachte. Somatosensorische, visuelle, interozeptive und motorische Prozesse tragen zur Bildung der Körperwahrnehmung bei und können in Behandlungen kombiniert werden, die eine normale Körperwahrnehmung wieder herstellen sollen. Auf der Basis von neu von uns entwickelten psychologischen Behandlungsverfahren, die die Körperrepräsentation beim Phantomschmerz verändern sollten, entwerfen wir neue Trainingsprozeduren, die mit virtueller und erweiterter Realität arbeiten, um eine normale Körperrepräsentation zu erreichen und sensorische, motorische und kognitive Funktionen zu verbessern. Wir wenden diese Interventionen bei Schmerz und motorischen Dysfunktionen nach Verletzungen an, wo sich durch Rückmeldung von Bewegung die Immobilität beeinflussen und Erholungszeiten verkürzen lassen sowie Muskelfunktionen erhalten werden können. Eine weitere neue Anwendung sind chronische muskuloskelettale Schmerzen, wo ein systematischer Aufbau einer intakten Körperrepräsentation sowie Interozeption zu einer Verminderung von Schmerz und Schmerzverhalten und einer Veränderungen maldapativer Repräsentationen im Gehirn führen sollte. Wir erweitern diese Intervention auf Vorstadien der Demenz, wo es zu einem Zusammenbruch von sensomotorischer Verarbeitung sowie zu Immobilität kommt, die eine wichtige Rolle bei der Krankheitsprogression spielen. Dabei verwenden wir neue implizite und explizite Diagnoseverfahren, um Wahrnehmungsveränderungen und neuronale Veränderungen abzubilden, komputationale Modellierung, peripher-physiologische Ableitungen und bildgebende Verfahren des Gehirns. Diese Studien dienen der Entwicklung mechanismen-basierter Therapieverfahren und tragen zur Lösung grundlegender Forschungsfragen der Körperwahrnehmung bei.
DFG-Verfahren Reinhart Koselleck-Projekte
 
 

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