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Integrale Handlungsorientierte Produktivitätsanalyse für die variantenreiche Kleinserienfertigung

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269070743
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Arbeitsproduktivität ist eine entscheidende Zielgröße für die Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen an Hochlohnstandorten. Nicht zuletzt um stetige Lohnsteigerungen zu kompensieren, sind Unternehmen darauf angewiesen, die Produktivität kontinuierlich zu steigern. Damit dies nicht zulasten der Mitarbeiter geschieht, ist es notwendig, Produktionssysteme systematisch zu verbessern. Die Einflüsse einer Produktion auf die Arbeitsproduktivität sind jedoch vielfältig. Erst eine Analyse der Arbeitsproduktivität bietet eine geeignete Datengrundlage, um ein Produktionssystem zielgerichtet zu optimieren. Im DFG-Projekt „Integrale handlungsorientierte Produktivitätsanalyse“ ist ein Vorgehen für die Serienfertigung entstanden. Ziel dieses Erkenntnistransfer-Projekts war es nun, den Anwendungsbereich der Analyse auf die variantenreiche Kleinserienfertigung zu erweitern, die Akzeptanz in der Praxis zu erhöhen und darauf aufbauend ein methodengestützten Produktivitätsmanagement zu entwickeln. In diesem Forschungsvorhaben ist es gelungen, ein datenbasiertes Produktivitätsmanagement mit Verbesserungsmethoden aufzubauen und bei der Dräger Medical GmbH anzuwenden. Die wesentlichen Ergebnisse setzen sich aus vier Teilen zusammen: Im ersten Schritt wurde eine Produktivitätsanalyse (Teil 1) entwickelt, die es erlaubt, mit vertretbarem Aufwand den Einfluss produktivitätsrelevanter Gestaltungsfelder in einem Produktionssystem zu quantifizieren. Damit existiert eine Datengrundlage, um Produktivitätspotentiale zu erkennen, zielgerichtet Verbesserungsmaßnahmen herzuleiten und ihren Umsetzungserfolg zu beurteilen. Für ein methodengestütztes Produktivitätsmanagement (Teil 2) wurde zunächst ein Rahmenwerk für den betrieblichen Umgang mit Verbesserungsmethoden entwickelt. Das Rahmenwerk bietet erstmalig eine umfassende Übersicht über die Aufgaben des Methoden-Managements in Unternehmen. Eine im Projekt entstandene Erfolgs- und Aufwandsbewertung bildet den zentralen Baustein für den zielgerichteten Einsatz von Methoden. Grundlage des Bewertungsvorgehens ist ein neuer Modellierungsansatz für Verbesserungsmethoden und ihre Auswirkung auf die Arbeitsproduktivität. Ein aus acht Vorgehensschritten bestehendes Gesamtkonzept für das methodengestützte Produktivitätsmanagement beschreibt schließlich, wie es mit Hilfe der Produktivitätsdaten und Verbesserungsmethoden möglich ist, erfolgreich die Produktivität zu steigern. Ein für die Praxis unmittelbar nutzbares Ergebnis ist eine web-basierte Software zur Produktivitätsanalyse (Teil 3). Diese ist zum einen frei konfigurierbar und kann daher sehr unterschiedliche Analysemethoden mit geringem Aufwand umsetzen. Zum anderen ist sie plattformunabhängig, so dass sie auf verschiedenen Endgeräten genutzt werden kann. Für Unternehmen bietet dies die Möglichkeit, die Mitarbeiter in die Analysen einzubinden und so einen gemeinschaftlichen Verbesserungsansatz zu unterstützen. Das letzte Projektergebnis ist der Transfer der Ergebnisse bei der Dräger Medical GmbH (Teil 4). Dazu wurden sowohl das Analyse- als auch das Verbesserungsvorgehen erfolgreich im Kooperationsunternehmen angewandt und dauerhaft übertragen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Bewertung des Aufwands von Lean-Methoden. In: Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, Heft 03/2017, S. 114-117
    Grabner, C.; Engel, A.; Scheel, L.; Lödding, H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3139/104.111674)
  • Ein digitales Universalwerkzeug für die Produktionsanalyse: Entwicklung einer Web-App zur methodenübergreifenden Analyse von Produktionsprozessen. In: Industrie 4.0 Management 33 (2017) 6, S. 7-10
    Grabner, C.; Khokhar, F.; Schoop, T.; Lödding, H.
  • Wie Unternehmen Methoden erfolgreich nutzen können. In: Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, Heft 06/2017, S. 373-378
    Grabner, C.; Glöckner, R.; Lödding, H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3139/104.111735)
  • Produktivitätsanalyse 4.0 - Analyse der Arbeitsproduktivität zur Gestaltung von Produktionssystemen. In: Matt, D. T. (Hrsg.): KMU 4.0 - Digitale Transformation in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Wissenschaftliche Gesellschaft für Arbeits- und Betriebsorganisation (WGAB) e. V., GITO-Verlag, Berlin 2018, S. 113-134, ISBN 978-3-95545-267-4
    Grabner, C.; Glöckner, R.; Barck, N.; Lödding, H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.30844/wgab_2018_06)
  • Wie Unternehmen den Umgang mit Methoden gestalten. In: Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, Heft 06/2018, S. 373-376
    Grabner, C.; Lödding, H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3139/104.111932)
  • Erfolgsprognose für Produktivitätsmethoden – Wie Unternehmen die Wirkung von Methoden auf die Arbeitsproduktivität vorhersagen können. In: Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, Heft 03/2019, S. 105-109
    Grabner, C.; Klein, P.; Lödding, H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3139/104.112048)
 
 

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