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Charakterisierung von Plättchenfaktor 4-Polyanion Komplexen und korrespondierender Pathogener Antikörpern

Antragstellerin Dr. Thi Huong Nguyen, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Immunologie
Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269095734
 
Nachdem wir die biophysikalischen Eigenschaften von Anti-PF4/Polyanion Antikörpern (aPF4/P Ak), die die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) induzieren, erfolgreich charakterisiert haben, wollen wir auf diese Informationen aufbauen, um die Pathogenese der HIT besser zu verstehen.Wir haben in unserem vorhergehenden Forschungsantrag gezeigt, dass klinisch relevante aPF4/P Ak eine höhere Bindungsaffinität zu PF4/Heparin Komplexen haben, als klinisch nicht relevante Antikörper. Jetzt wollen wir die Interaktion dieser Antikörper mit PF4/P Komplexen genauer untersuchen unter verschiedenen physiko-chemischen Bedingungen und unter Verwendung von rekombinant hergestellten PF4-Mutanten. In einem weiteren Ansatz beabsichtigen wir, ein Nachweisverfahren für aPF4/P Ak unter Verwendung von Zellmembranen zu etablieren, da wir gezeigt haben, dass klinisch relevante aPF4/P Ak mit hoher Affinität an PF4/P Komplexe auf Zellmembranen binden, während klinisch nicht relevante Antikörper dies nicht tun. Diese Untersuchungen legen die Grundlagen für die Entwicklung einer Methode zur Unterscheidung klinisch relevanter und nicht-relevanter aPF4/P Ak. Dieses Testsystem kann dann für die Anwendung im klinischen Routinelabor weiterentwickelt werden.Für die Untersuchung der Pathogenese der HIT können monoklonale Antikörper sehr hilfreich sein. Allerdings sind die beiden derzeit zur Verfügung stehenden monoklonalen Antikörper KKO und 5B9, nicht gut charakterisiert im Vergleich zu Antikörpern, die von Patienten gewonnen wurden. Mit den Methoden, die wir innerhalb der letzten drei Jahre entwickelt haben zur Charakterisierung von aPF4/P Ak, wollen wir diese beiden monoklonalen Antikörper im Vergleich zu humanen Antikörpern charakterisieren. Dies wird zukünftig die Interpretation von in vitro und in vivo Studien mit diesen Antikörpern deutlich erleichtern.Im dritten Teil unseres Forschungsantrags adressieren wir die Pathogenese der HIT. Aufbauend auf der Beobachtung, dass PF4 an von Willebrandfaktor bindet, wollen wir untersuchen, ob Anti-PF4/P Antikörper mit der Spaltung von hochmolekularen von Willebrand-Multimeren durch das Enzym ADAMTS13 interferieren. Aufgrund unserer klinischen Beobachtungen vermuten wir, dass Antikörper bei Autoimmun-HIT (Gruppe 3 Antikörper) die Funktion von ADAMTS13 hemmen, da diese Patienten klinische Zeichen einer thrombotischen Microangiopathie zeigen. Eng mit dieser Fragestellung verbunden ist der letzte Teil des Antrags, in dem wir die Interaktion von aPF4/P Ak mit Endothelzellen weiter untersuchen wollen.Zusammenfassend wird dieses Forschungsprojekt zum besseren Verständnis der Pathogenese der HIT beitragen und die Grundlagen liefern, um die Spezifität von Testverfahren für den Nachweis klinisch relevanter Antikörper, die im klinischen Labor eingesetzt werden können zu erhöhen. Damit wird dieses Forschungsprojekt dazu beitragen, eines der derzeit größten klinischen Probleme im Zusammenhang mit dem Management der HIT zu lösen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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