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Sukzession forensisch relevanter Insekten an Großsäugerkadavern in einem mitteleuropäischen Buchen-Mischwald-Habitat

Antragstellerin Dr. Senta Niederegger
Fachliche Zuordnung Pathologie
Kriminologie
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung in 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269106754
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel unseres Projektes war die taxonomische Bestimmung der an von Oktober 2009 bis Oktober 2010 im „Tautenburger Forst“ (Saale‐Holzland‐Kreis, Thüringen) ausgelegten Schweinekadavern, sowie aus Kontrollfallen gesammelten Insekten auf Art‐ bzw. Gattungsniveau und die anschließende Verwendung der so gewonnenen Daten zur Klärung verschiedener forensischer Fragestellungen. Im angegebenen Zeitraum wurden über 14000 Arthropoden gesammelt und ausgewertet. Von den beiden für die Forensik wichtigsten Gruppen, den Diptera (Zweiflügler) und Coleoptera (Käfern) wurden 7900 bzw. über 3400 Exemplare ausgewertet. Alle potenziell forensisch relevanten Taxa wurden bzw. werden hinsichtlich ihres zeitlichen (saisonal und nach Zersetzungsstadien) bzw. räumlichen (besonnter oder beschatteter Standort, Fallentyp) Auftretens charakterisiert und diskutiert. So können einzelne Insektenarten herausgestellt werden, die für spezifische Zersetzungsstadien oder für spezifische Mikro‐ und Makrohabitate charakteristisch sind und somit zur Bestimmung des Post‐Mortem‐Intervalls herangezogen werden können. Die gewonnenen Resultate werden mit Ergebnissen einer vorangegangenen Studie der Autoren in einem ruralen Habitat in Thüringen, sowie mit mitteleuropäischen Studien anderer Autoren verglichen und in einen Kontext gestellt. Durch den für diese Art von forensischen Projekten neuen Ansatz der Nutzung unterschiedlicher passiver Fallentypen sowie die Einbeziehung kadaverferner Kontrollfallen konnte die Eignung verschiedener Fallensysteme für forensische Studien getestet und verglichen werden. Zahlreiche kadaverferne Kontrollfallen ermöglichten es, die forensische Bedeutung einiger Taxa neu zu beurteilen. Diese Arbeiten und Erkenntnisse zu den Fallensystemen sollen die Grundlage für weitere zukünftige Versuche in unterschiedlichen Habitaten in Thüringen bilden. Im weiteren Verlauf werden die restlichen noch nicht vollständig zur Bestimmung gelangten Insektengruppen (i.e. Muscidae, Fanniidae, Phoridae) determiniert. Im Rahmen der Bestimmungen wurden und werden Insektentabellen/Artenlisten und Vergleichssammlungen erstellt, die von Studenten und Wissenschaftlern in weiteren Projekten und Untersuchungen angewendet werden können.

 
 

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