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Nicht-finanzielle Lebenszyklus Entscheidungen und deren Auswirkungen auf den Konsum-Portfolio Wahl bei nicht absicherbarem Arbeitseinkommen

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269126390
 
Die Untersuchung von Konsum-Investitionsproblemen über den Lebenszyklus eines Individuums stellt ein zentrales Forschungsgebiet der Finanzwirtschaft dar. Dieses Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, indem wir nicht-absicherbares Arbeitseinkommen und biometrische Risiken (Tod, Krankheit) mit berücksichtigen. Obwohl beide Risiken von zentraler Bedeutung für jeden Haushalt sind, werden sie meist nicht beachtet oder nur getrennt untersucht. Insbesondere macht die existierende Literatur üblicherweise die unrealistische Annahme, dass Arbeitseinkommen absicherbar ist, da Probleme mit nicht-absicherbarem Arbeitseinkommen sehr schwer zu lösen sind. Allerdings ist es wohl dokumentiert, dass nicht-absicherbares Arbeitseinkommen einen signifikanten Einfluss auf Konsum-Investitionsentscheidungen hat. Unser Projekt schließt diese Lücke. Zuerst nehmen wir an, dass ein vollständiger Versicherungsmarkt für biometrische Risiken existiert und analysieren wie nicht-absicherbares Arbeitseinkommen die Versicherungsnachfrage beeinflusst. Wir untersuchen außerdem, ob Fehlbewertungen von Versicherungskontrakten (z.B. durch Moral Hazard oder Adverse Selection) die Versicherungsnachfrage signifikant verringern kann. Deshalb werden unsere Resultate zu einem tieferen Verständnis von Konsum-Investitionsentscheidungen führen, indem wir Einkommensrisiko und biometrische Risiken berücksichtigen. Als zweites betrachten wir ein Modell mit nicht-absicherbaren biometrischen Risiken, die zum Beispiel durch signifikante Selbstbehalte entstehen können. Wir berechnen Indifferenzpreise, die ein Individuum bezahlen würde, falls es biometrische Risiken versichern könnte. Die entsprechenden Resultate besitzen politische Relevanz. Zum Beispiel können wir untersuchen, wie hoch Selbstbehalte sein dürfen, ohne dass ein Individuum hohe Nutzeneinbußen hinnehmen muss. In einer alternden Gesellschaft mit explodierenden Gesundheitsausgaben ist dies eine sehr relevante Fragestellung, da Selbstbehalte benutzt werden können, um die Kostenexplosion im Gesundheitssektor einzudämmen. Außerdem mildern Selbstbehalte Moral Hazard Problem ab, die dadurch entsehen, dass insbesondere Individuuen mit hohen Risiken Versicherungen nachfragen. Als drittes erweitern wir unser Modell um Immobilien. Dies ist eine wichtige Erweiterung, da ein Haus als Sicherheit für Gesundheitsausgaben genutzt werden kann. Alternativ kann ein Hausbesitzer auch sein Haus verkaufen, um damit Gesundheitsausgaben wie Pflegekosten zu decken. Aus diesen Gründen ist ein weiterer Aspekt unseres Projektes, den Zusammenhang zwischen Immobilienbesitz und Gesundheitsentscheidungen besser zu verstehen. Abschließend liefert unser Projekt auch einen signifikanten theoretischen Beitrag, da wir ein numerisches Verfahren entwickeln, das fast-optimale Lösungen von Konsum-Investitionsproblemen liefert, falls nicht-absicherbare Sprungrisiken existieren (z.B. Gesundheitsschocks).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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