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Systematische Analyse der onkogenen Wirkungen von CTNNB1, KRAS, BRAF und PIK3CA im Darmepithel

Antragsteller Dr. Markus Morkel
Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Zellbiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269381282
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Darmkrebsentstehung und –entwicklung wird durch in zahlreichen Patienten wiederkehrende onkogene Mutationen gesteuert. Um zu verstehen, wie sich solche genetischen Veränderungen auswirken, wurden im vorliegenden Projekt einzelne Mutationen näher untersucht, die bekanntermassen mit der Aktivierung von zentralen Signalwegen der Zelle einhergehen. Die untersuchten Mutationen betreffen die Gene (und Signalwege) CTNNB1 (WNT), PIK3CA (PI3K), BRAF und KRAS (MAPK). Im Mittelpunkt der durchgeführten Experimente stand die Frage, wie die Onkogene das Verhalten der einzelnen Zelle und die zelluläre Zusammensetzung des betroffenen Darmgewebes verändern können. Die Versuche wurden in transgenen Mausmodellen und in dreidimensionalen Zellkulturen, sogenannten Mini-Därmen oder Darmorganoiden, durchgeführt. Im Verlauf des Projektes konnte gezeigt werden, dass die WNT- und PI3K-Signalwege zusammenwirken, und ihre gemeinsame Aktivierung der Darmepithelzelle mehrere Eigenschaften verleiht, die charakteristisch für Krebszellen sind: Die betroffenen Zellen teilten sich häufiger, zeigen Eigenschaften von Stammzellen, waren beweglicher als Vergleichszellen und darüber hinaus widerstandsfähig gegenüber dem programmierten Zelltod. Wir konnten zeigen, dass einzelne Mutationen die Wirksamkeit von Medikamenten veränderten. Überraschenderweise zeigten unsere Experimente, dass die BRAF- und KRAS-Mutationen im Darmepithel sehr unterschiedlich wirken, obwohl sie Teile desselben MAPK-Signalweges sind. KRAS-Mutationen sind in menschlichem Darmkrebs sehr häufig, jedoch erschienen die Auswirkungen im von uns gewählten experimentellen System sehr subtil. Wir orientierten uns daher um, um neue technologische Entwicklungen im Labor zu etablieren, die es erlauben, Protein- und Genaktivitäten in einzelnen Zellen (anstatt gemittelt in Geweben) zu messen. So konnten wir zeigen, dass die krebsverstärkenden Wirkungen von KRAS auf bestimmte Zelltypen des Darmgewebes beschränkt ist. Unsere Ergebnisse legen Grundlagen, um das Ansprechen von Darmkrebspatienten auf zielgerichtete Therapien zukünftig besser einschätzen zu können und neue Therapien zu entwickeln.

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