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Wechselbeziehung zwischen mitochondrialer Protein- und Lipidbiogenese

Fachliche Zuordnung Biochemie
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269424439
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mitochondriale Biogenese und Funktionen hängen von dem Import von Proteinen und von der Biosynthese von Lipiden ab. In dem Modellorganismus Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae importieren Mitochondrien etwa 1000 Proteine aus dem Cytosol und die Mehrzahl der Phospholipide von dem Endoplasmatischen Reticulum (ER). Wir haben in diesem Forschungsprojekt den Cross-talk zwischen Protein- und Lipidbiogenese untersucht. Dabei haben wir herausgefunden, dass die Depletion einzelner Phosholipide wie Cardiolipin, Phosphatidylethanolamin und Phosphatidylcholine unterschiedliche Auswirkungen auf die Funktion und Stabilität von Proteintranslokasen und der Atmungskettenkomplexe haben. Ferner haben wir den Cross-talk zwischen Proteintransport und den Organell-Kontaktstellen untersucht. Das Außenmembranprotein Mdm10 bindet sowohl an die Sortierungs- und Assemblierungsmaschine (SAM-Komplex) und an den ERMES-Komplex (ER-mitochondria encounter structure). Wir konnten zeigen, dass Mdm10 am SAM-Komplex den Zusammenbau des TOM-Komplexes vermittelt, während es am ERMES-Komplex den Erhalt von Cardiolipin und die Aufrechterhaltung der mitochondrialen Struktur vermittelt. Wir konnten durch ein hoch-auflösendes Complexome-Profiling mit Mco6 einen neuen Interaktionspartner des SAM-Mdm10-Komplexes identifizieren. Mco6 kooperiert mit Mdm10 im Zusammenbau des TOM-Komplexes. Darüber hinaus konnten wir eine Interaktion der mitochondrialen Importmaschine (MIM-Komplex) mit Ayr1 identifizieren. Ayr1 ist eine Kurzketten-Dehydrogenase, die im Lipidmetabolismus vom ER und den Lipidtröpfchen fungiert. Unsere Arbeiten zeigten auf, dass Ayr1 die Assoziation von Lipidtropfen an die mitochondriale Oberfläche fördert. Diese Interaktion stellt eine neue molekulare Verbindung zwischen Proteinimport und Lipidhomöostase dar. Zusammenfassend zeigen unsere Ergebnisse, dass Proteinimport über Organellkontaktstellen auf molekulare Ebene mit dem Lipidmetabolismus eng verknüpft ist.

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