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Die frühe Messvertonung zwischen liturgischer Funktion und Kunstanspruch

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269880813
 
Die frühe Messvertonung als zentrale musikalische Gattung des 15. und 16. Jahrhunderts soll im Rahmen des geplanten Projekts in komplementärer Ergänzung zu einer bislang vorwiegend werk- und stilgeschichtlich geprägten Forschungsperspektive einer systematischen Neubewertung unterzogen werden, die ausgehend von einer breiten empirischen Basis die Zusammenhänge zwischen musikalischer Faktur und liturgischer Zweckbestimmung berücksichtigt und eine methodische, ritual- und frömmigkeitsgeschichtliche mit kompositionsgeschichtlichen Perspektiven verknüpfende Matrix für die Interpretation früher polyphoner Messen entwickelt. Das Projekt gliedert sich in vier Module: Das erste Modul betrifft die Vervollständigung und strukturelle Erweiterung einer im Rahmen der Vorarbeiten bereits aufgebauten Datenbank, die sämtliche überlieferten Messen des fraglichen Zeitraums mit Angaben zu Überlieferung, modernen Ausgaben und Literatur bereits erfasst und um textliche, musikalische und formale Parameter verfeinert werden soll. Auf dieser Grundlage werden einerseits in Modul 2 im Rahmen dreier Qualifikationsschriften drei jeweils räumlich, inhaltlich bzw. funktional klar umgrenzte Messen-Corpora in ihrer Relation zu bestimmten orts- oder gruppenspezifischen Rahmenbedingungen sowie den hieraus resultierenden musikalischen Reflexen bzw. Anpassungen untersucht. Andererseits wird in Modul 3 im Rahmen einer von den Projektleitern ebenfalls auf Grundlage der in der Datenbank erfassten Daten sowie ergänzender kontextbezogener Untersuchungen eine perspektivisch erweiterte Messengeschichte in Form einer Monographie erarbeitet, bei der folgende inhaltliche Schwerpunkte gelegt werden sollen: Auswahl und Verarbeitung präexistenten musikalischen Materials; Gliederung der Messtexte; musikalische Ästhetisierung; konfessionelle Ausdifferenzierungen; Repertoiretransfer; und architektonischer Raumbezug. Modul 4 ist interdisziplinären liturgiewissenschaftlichen Workshops gewidmet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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