Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Rolle des Plazentaren Gens PEG10 im Rahmen der neuroendokrinen Transdifferenzierung des Prostatakarzinoms

Antragsteller Dr. Alexander Kretschmer
Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269895856
 
Das Prostatakarzinom stellt die häufigste solide Tumorerkrankung der westlichen Hemisphäre dar. Das Wachstum der Prostatakarzinomzellen ist androgenabhängig. Das fortgeschrittene Prostatakarzinom wird aus diesem Grund mittels einer Androgenentzugstherapie behandelt. In der Regel entwickelt sich in der Folge jedoch ein sogenanntes kastrationsrefraktäres Prostatakarzinom (CRPC), das auf die klassische Hormonentzugstherapie nicht mehr in seinem Wachstum gehemmt werden kann. Unter den CRPC nimmt das neuroendokrin transdifferenzierte Prostatakarzinom (NEPC) eine herausragende Stellung ein. Das NEPC metastasiert äußerst schnell und hat eine dementsprechend hohe Sterblichkeitsrate, eine effektive Therapiemöglichkeit existiert derzeit noch nicht. Aus diesem Grund ist ein neuer therapeutischer Ansatz zur Behandlung des NEPC dringend erforderlich. Mit Hilfe eines neu entwickelten, innovativen und aus Patientenproben generierten Xenograft-Modells konnte die Arbeitsgruppe um Prof. M. Gleave kürzlich die vollständige neuroendokrine Transdifferenzierung des Prostatakarzinoms simulieren. Hier wurde gezeigt, dass das aus einem Retrotransposon abgeleitete Gen Paternally Expressed 10 (PEG10) unmittelbar nach der Kastration stark exprimiert und im Rahmen der neuroendokrinen Transdifferenzierung maximal hochreguliert wird. Die genaue Rolle von PEG10 bei der Transdifferenzierung vom Adenokarzinom zum NEPC ist jedoch noch nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, ob PEG10 als potentieller therapeutischer Angriffspunkt des NEPC genutzt werden kann. Daher ist es unser Ziel, den Einfluss der PEG10-Hochregulation auf Tumorphänotyp, auf Proliferations- und Apoptose- sowie Invasionsraten der NEPC-Tumorzellen zu analysieren. Darüber hinaus werden in-vivo- sowie in-vitro-Studien potenzieller Regulatoren durchgeführt werden. Schließlich soll ein möglicher therapeutischer Einsatz untersucht werden, indem zunächst spezielle Antisense-Oligonukleotide gegen PEG10 identifiziert und synthetisiert werden und ihr therapeutisches Potential im Anschluss in vitro und in vivo untersucht wird.Zusammenfassend soll die vorliegende Studie neue Erkenntnisse über die Rolle von PEG10 bei der neuroendokrinen Transdifferenzierung des Prostatakarzinoms erbringen und einen neuen potentiellen therapeutischen Angriffspunkt einer bisher tödlichen Erkrankung beleuchten.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Kanada
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung