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Trinken gegen Schmerz? Physiologische und psychologische Wirkmechanismen von Alkohol auf die Schmerzwahrnehmung

Antragsteller Professor Dr. Stefan Lautenbacher, seit 8/2020
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270293385
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Wir haben die Wirkung von subtoxischen Dosen (0.06% und 0.08% BAK) auf die Schmerzwahrnehmung untersucht. Der Alkohol wurde randomisiert als Mix Drink mit Placebo-Kontrolle verabreicht. Dabei wurden folgende Parameter erhoben: Schmerzschwelle, zeitliche Summation (TSP), Conditioned Pain Modulation (CPM), Rating für überschwellige Schmerzreize und Schmerzmimik. Alkohol verstärkte die CPM-Schmerzinhibition und erhöhte leicht die Schmerzschwelle, schien also in diesem Sinne leicht analgetisch zu wirken. Interessanterweise verstärkte Alkohol aber auch den mimischen Schmerzausdruck. Es scheint also möglich zu sein, dass Personen nach Konsum geringer Alkoholmengen weniger Schmerz verspüren, aber doch stärker schmerzgeplagt wirken. Nach unseren Daten und dem Studium der Literatur ist für diese Diskrepanz vor allen Dingen die alkoholbedingte Disinhibition der emotions- und schmerzbedingten Mimik verantwortlich. Klinisch gilt es daher zu beachten, dass der leicht alkoholisierte Patient schon bei geringen Noxen mehr Schmerzmimik zeigen kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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