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Gleichgeschlechtliche Partnerwahl in Deutschland. Ausmaß, Entwicklung und soziale Bedingungen
Antragstellerin
Dr. Andrea Lengerer
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270319014
Das beantragte Projekt befasst sich mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in Deutschland. In den vergangenen Jahren haben ihre soziale Sichtbarkeit sowie ihre gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung erheblich zugenommen, und selbst in den Daten der amtlichen Statistik sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften mittlerweile erfasst. Dennoch werden sie von der sozialwissenschaftlichen Forschung bislang nur selten in den Blick genommen. Erste Studien zur Verbreitung und Sozialstruktur gleichgeschlechtlicher Partnerschaften liegen hauptsächlich für die USA vor, während es für Deutschland bereits an empirischen Basisinformationen mangelt.Mit dem geplanten Projekt soll ein Beitrag zur Erschließung eines neuen Forschungsfeldes geleistet werden. Erstmals für Deutschland soll die Verbreitung und Entwicklung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften sowohl im Zeitverlauf als auch in der Kohortenfolge beschrieben werden. Daneben soll die Entstehung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften beleuchtet werden. Dies geschieht aus der Perspektive der Partnerwahl: Die Geschlechterkombination der Partner ist die abhängige Variable und es soll geprüft werden, welche Mechanismen zur Wahl eines gleichgeschlechtlichen Partners beitragen. Geleitet wird diese Herangehensweise von der Annahme, dass die Wahl des Geschlechts des Partners nicht allein von der sexuellen Orientierung bestimmt wird, sondern immer auch sozialen Regelmäßigkeiten folgt. Nicht zuletzt soll das Verhältnis der Geschlechterkombination zu anderen Merkmalen der Partnerwahl untersucht werden. Hier geht es um die Frage, inwieweit die hinreichend bekannten Kriterien der Partnerwahl abhängig sind von der Verschieden- oder Gleichgeschlechtlichkeit der Partner.In theoretischer Hinsicht werden dazu die bislang vorhandenen Ansätze zur Erklärung der Partnerwahl auf die geschlechtsbezogene Partnerwahl übertragen und zu einem integrativen Ansatz weiterentwickelt. Für die empirischen Auswertungen werden Daten verschiedener Erhebungen des Mikrozensus herangezogen und nutzbar gemacht. Obwohl sich der Mikrozensus nur bedingt zur Beantwortung der genannten Fragen eignet, stellt er die einzige repräsentative Datenquelle in Deutschland dar, in der gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften in ausreichender Zahl enthalten sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen