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Bedeutung von Streu und Feuer für für die Einwanderung holziger Arten in basophile Magerrasen Transsylvaniens
Antragsteller
Professor Dr. Tobias W. Donath
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Ökologie der Landnutzung
Ökologie der Landnutzung
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270450413
Die trockenen basiphilen Graslandgesellschaften in der Transsilvanischen Ebene Rumäniens gehören zu den artenreichsten Pflanzengemeinschaften weltweit. Bei Aufgabe der Nutzung kommt es zu Akkumulation von Streu und zur Etablierung von holzigen Arten und in der Folge zu Artenverlusten. Diese Graslandbestände werden nach Nutzungsaufgabe nicht nur von heimischen holzigen Arten, sondern auch von nicht-einheimische Gehölzen invadiert. Die Effekte auf die residente Pflanzengemeinschaft können durch direkte und/oder indirekte Wirkungen vermittelt werden, wobei letztere zum Teil durch Pflanzenstreu verursacht wird. Auswirkungen von Streu auf Samenkeimung, Keimlingsetablierung, Produktivität und Artenreichtum sind überwiegend negativ. Nur in Grasland konnten generelle positive Streu-Effekte nachgewiesen werden. Aber die Stärke und Richtung dieses Musters wird weiter moduliert durch Unterschiede zwischen der Qualität und Quantität der Streuauflage.Insbesondere das Wissen über das Zusammenspiel der Streu von einheimischen und nicht-heimische Arten auf die Invasibilität der artenreichen basiphilen Grasslandbestände Transsylvaniens ist dürftig. Unterschiede in der Reaktion können auf die physikalischen, mechanischen, strukturellen und chemischen Differenzen der Streuzurückgeführt werden. Dort wo Ökosysteme durch nicht-heimische Arten besiedelt werden, sind deren Auswirkungen daher zum Teil auch das Ergebnis des Zusammenspiels von nicht-heimischen und residentenArten. In der Studienregion wird dies noch komplexer durch die weit verbreitete Verwendung von Feuer zur Beseitigung der Streuauflagen und der Bekämpfung der Verbuschung. Solche Studien, in denen dieAuswirkungen von Feuer auf die Invasibilität von Grasland untersucht wird, zeigen eine starke Abhängigkeit von Artcharakteristika. Abgesehen von Störungseffekten wirkt Feuer auch direkt auf die Keimung von Samen. DieseEffekte sind gut für solche Lebensräume untersucht, in denen von Natur aus regelmäßig Feuer auftritt, z.B. Grasländer Amerikas, aber weniger gut in Systemen wie den basiphilen Grasland Transsylvaniens. Diefolgenden Arbeitshypothesen werden bearbeitet: - Die Invasion von einheimischen und nicht- einheimischen Gehölzen unterscheidet sich in ihrer Auswirkungen auf die Artenvielfalt des Graslands.- Pflanzenstreu spielt dabei eine wichtige Rolle und daher haben Streuqualität, d. h. Grasland vs. Wald, sowie Streuqualität, d. h. nicht-heimischer vs. heimischer Streu, spezifische Effekte auf die Samenkeimung und die Keimlingsetablierung von holzigen Arten. Dabei werden Streueffekte weiter durch Feuereffekte auf die chemische Umwelt der Samen moduliert.- Die erfolgreiche Etablierung von Gehölzen hängt von der Interaktion mit den residenten Graslandarten ab. Bei Auftreten von Feuer wird es einen Trade-off zwischen negativen (Wettbewerbs-) und positiven (Schutz-)effekten der residenten Grünlandvegetation geben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Rumänien
Mitverantwortliche
Professor Dr. Rolf Lutz Eckstein; Professorin Dr. Annette Otte
Kooperationspartnerinnen
Dr. Annamária Fenesi; Privatdozentin Dr. Eszter Ruprecht