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Verband und Identität im Ostmittelmeerraum (1300-1360). Bildung und Verdichtung von Gruppen, Netzwerken und Gewalten

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270460464
 
Der osmanische Staat entstand im Ostmittelmeerraum. Um die Grundpfeiler seines Machtgefüges und den Strukturen der von ihm ausgeübten Gewalt sowie seine erstaunliche Assimilationskapazität zu verstehen, ist zu untersuchen, wie gewaltaus-übende Individuen und Gewaltkonzepte in diesem ostmediterranen Raum zirkulierten, miteinander kohabitierten und untereinander in Konfliktsituationen zu Ausgleichen kamen. Das vorliegende Forschungsprojekt fußt auf den Erkenntnisgewinnen der letzten Jahre im Bereich der Osmanistik, Byzantinistik und Mediävistik und versucht mittels seiner von der Netzwerkforschung inspirierten Methodologie, die osmanistischen Studien von der Dominanz der sogenannten "gaza-Theorie" Paul Witteks zu emanzipieren. Die Durchlässigkeit territorialer wie sozialer Grenzen ermöglichte die Existenz heterogener, aber auch ephemerer, militärisch-politischer Konstrukte. Das Projekt untersucht, wie entsprechende Gruppen ihre Identität definierten und wie sie ihre Existenz und Ansprüche sicherten beziehungsweise rechtfertigten. Es macht sich auf die Suche nach den konkreten ethnischen und politischen Bestandteilen der im Ostmittelmeer- und südosteuropäischen Raum aktiven Verbände. Dabei geht es um Kontakte der "Türken" zur Katalanischen Kompanie sowie um das Verhältnis der in Südosteuropa eindringenden Verbände mit dem osmanischen Herrscher in Kleinasien. Das Projekt wendet sich der Analyse von in diesem Zusammenhange bisher vernachlässigten Quellen zu: den Akten der Katalanischen Kompanie, numismatische und archäologische Evidenz) und reinterpretiert narrative Quellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich, Rumänien
 
 

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