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Chemischer Signalaustausch in Ameisen/Pflanzen-Mutualismen untersucht mit Isotopen, Transkriptomen und Verhaltenstests im Freiland

Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270527437
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt untersuchten wir Ameisen/Pflanzen Mutualismen, bei denen Ameisen ihre Nester in speziellen Höhlungen (Domatien) bauen, die manche epiphytische Pflanzen ausbilden egal ob Ameisen anwesend sind oder nicht. Die angewandten Methoden umfassten Feldbeobachtungen und Experimente im Feld und im Labor, mit dem Ziel, die Gewinne und Kosten solcher Mutualismen zu bestimmen und rauszufinden, inwiefern beide Partner zahlen. Diese Frage zu beantworten ist wichtig, um zu verstehen wie Mutualismen entstehen und im Laufe der Evolution wieder verloren gehen. Die Ameisen wurden mit Isotopen-markierter Zuckerlösung gefüttert, um den Verbleib ihrer Exkrete und damit ihren Beitrag zur Düngung der bewohnten Pflanzen zu verfolgen. Metabolom-Analysen im Labor von Domatien-Geweben von neun Ameisen-bewohnten Pflanzenarten dienten dazu, besonders abundante oder ungewöhnliche Stoffe zu entdecken, die vielleicht eine Rolle in der chemischen Kommunikation zwischen Pflanzen und Ameisen spielen. Im letzten Schritt wurden die Transkriptome von unterschiedlichen Geweben innerhalb des Domatiums einer stets nur von einer Ameisenart bewohnten Pflanzenart untersucht. Wir fanden, dass 58 Gene, die mit Stickstoff- und Auxin-Transport zu tun haben, in denjenigen Teilen der inneren Domatiumwand hochreguliert sind, auf denen die Ameisen ihren Kot absetzen. Das legt nahelegt, dass diese Teile analog zu Wurzeln funktionieren. In glatten inneren Domatiumwänden, dort wo Ameisen ihre Larven großziehen aber niemals Kot absetzen, sind vier Gene über-exprimiert, die mit Suberin- und Wachs-Biosynthese zu tun haben; bei diesen Wänden kommt es auf eine wasserabweisende glatte Oberfläche an. Die Resultate helfen, zum ersten Mal in den genetischen Werkzeugkasten von Epiphyten zu schauen, die in den Baumkronen der Tropen leben und es schaffen, komplett von Ameisen ernährt zu werden, ohne je mit Erde in Berührung zu kommen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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