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Analyse der Prozesse und Verbesserung der Genauigkeit von Persönlichkeitsfremd- und metaurteilen: Ein integrativer Linsenmodell-Ansatz

Antragsteller Professor Dr. Mitja Back, seit 6/2016
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270867187
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Linsenmodelle werden in der Persönlichkeitspsychologie herangezogen, um die Genauigkeit von Persönlichkeitsfremdurteilen zu erklären. Dabei wird angenommen, dass Individuen die Persönlichkeitseigenschaften fremder Personen genau einschätzen können, weil sie beobachtbare Hinweisreize zur Urteilsbildung heranziehen, die tatsächlich mit der entsprechenden Eigenschaft zusammenhängen. Diesen Genauigkeitsmechanismus kann man u.E. auch auf die Entstehung genauer Persönlichkeitsmetaurteile (Was denken andere über mich?) erweitern. Für beide Urteile ergeben sich dann aber zwei Fragen: Wie erwerben (1) Personen das Hinweisreiz-Wissen, dessen Verwendung zu genauen Urteilen führt und wie kann man (2) Personen dieses Wissen vermitteln, um so die Genauigkeit der beiden Urteile zu verbessern? Zur Beantwortung dieser beiden Fragen haben wir ein Rahmenmodell vorgeschlagen, das die Annahmen des Linsenmodells mit Annahmen neuerer Modelle des Rückschaufehlers integriert. Dieses Modell spezifiziert nicht nur die Prozesse, die genauen Urteilen zugrunde liegen, sondern auch, wie diese mit dem Rückschaufehler zusammenhängen und wann es zu Genauigkeitsverbesserungen kommen sollte. In vier umfangreichen präregistrierten Studien wurden Vorhersagen dieses Modells untersucht. Die Ergebnisse der zwei Fotobeurteilungs- und zwei Gruppeninteraktionsstudien können die Annahmen des Modells nur teilweise bestätigen. Während sich für Gruppeninteraktionen Rückschaufehler, wie auch Veränderungen in Cue-Wahrnehmungen und Cue-Sensitivitäten fanden, war dies für Fotobeurteilungen nicht der Fall. Zudem waren die Veränderungen in den Wahrnehmungsprozessen nicht mit Genauigkeitsveränderungen assoziiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2021) What is the structure of perceiver effects? On the importance of global positivity and trait-specificity across personality domains and judgment contexts. Journal of personality and social psychology 120 (3) 745–764
    Rau, Richard; Carlson, Erika N.; Back, Mitja D.; Barranti, Maxwell; Gebauer, Jochen E.; Human, Lauren J.; Leising, Daniel; Nestler, Steffen
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1037/pspp0000278)
 
 

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