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Investitionen in Sprachkenntnisse und Migrationsentscheidungen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270886786
 
Migration ist in den letzten Jahrzehnten im Zuge der zunehmenden Globalisierung zu einem wichtigen Aspekt geworden. Für die meisten Migranten sind dabei Sprachkenntnisse von großer Bedeutung. Empirische Forschung zum Zusammenhang zwischen Sprachkenntnissen und Migration ist allerdings bisher auf Grund fehlender, qualitativ hochwertiger Daten nur beschränkt möglich. Insbesondere mangelt es an Informationen zu Spracherwerb, Sprachkenntnissen sowie Migrationsabsichten potentieller Migranten. Zudem ermöglicht ein besseres Verständnis der Sprachinvestitionen auch allgemeinere Erkenntnisse zum Zusammenhang von Bildungsinvestitionen und Migrationsentscheidungen.Unser Projekt baut auf drei zusammenhängenden Literatursträngen auf und erweitert diese: (1) Spracherwerb von Erwachsenen vor Migration, (2) (geschlechter-spezifische) Migrationsentscheidungen und (3) Investition in international anwendbare und länderspezifische Bildung im Zusammenhang mit Migrationsentscheidungen. Dazu sollen Befragungen von Sprachkursteilnehmern an Goethe-Instituten durchgeführt werden. Das Goethe-Institut ist ein wichtiger Anbieter von Deutsch-Kursen mit allein 272.000 Kursteilnehmern im Jahr 2015. Befragungen von Universitätsstudierenden sollen diese Befragungen komplementieren. Die Daten werden Informationen zu individuellen Migrationsabsichten und bisheriger Migrationserfahrung enthalten, zum Niveau der Sprachkenntnisse und den Gründen für das (Nicht-)Erlernen von Sprachen, sowie zum sozioökonomischen Hintergrund der Teilnehmer, insbesondere zu ihren Bildungsbiographien. Es sind vier Studien geplant: Die erste Studie wird sich mit den Gründen des Erwerbs von Sprachen im Heimatland und dessen Determinanten befassen. Die zweite Studie wird den Zusammenhang zwischen Migrationsabsichten auf der einen Seite und Sprachkenntnissen und individuellen und länderspezifischen Eigenschaften auf der anderen Seite untersuchen. Der Fokus auf Migrationsabsichten ermöglicht ein besseres Verständnis von Migrationsbarrieren als eine Betrachtung tatsächlicher Migration. In einer dritten Studie wird getestet, ob Migration mit der internationalen Anwendbarkeit der erworbenen Bildung zusammenhängt. Die vierte Studie zielt schließlich darauf ab, Investitionen in Sprachkenntnisse im Kontext geschlechtsspezifischer Migrationsabsichten zu verstehen. Die bedeutende Rolle von Sprachkenntnissen für die Integration von Migranten macht ein detailliertes Verständnis von individuellen Motiven des Spracherwerbs und Migrationsabsichten für die zielgenaue Gestaltung von Politikmaßnahmen bereits vor der Migration erforderlich. Beispiele dafür sind das Angebot von Sprachkursen und gesetzliche Anforderungen an Sprachkenntnissen.Dieses Projekt wird gemeinsam von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilian-Universität München durchgeführt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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