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Neurobiologische Mechanismen des Wiederauftreten von Furcht im sozialen Kontext
Antragsteller
Dr. Jan Haaker
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270958845
Häufige Rezidive nach erfolgreicher psychologischer oder pharmakologischer Behandlung stellen ein großes Problem in der Behandlung von Angstpatienten dar. Ein Rezidiv, beinhaltet die Rückkehr von Furcht-Reaktionen nach einer initial erfolgreichen Behandlung und kann unter anderem durch unerwartete stressreiche Erlebnisse ausgelöst werden (so genanntes Reinstatement).Das Reinstatement Phänomen wurde bislang als Modell für ein Rezidiv von Furcht in Tieren und Menschen untersucht, wobei jedoch ausschließlich direkt erlebte Stressoren getestet wurden. Jedoch sind viele unserer Emotionen sozial vermittelt, viele Ängste beinhalten soziale Aspekte und soziale Situationen sind vermutlich wichtige Einflussfaktoren bei einem Rezidiv.Das Ziel dieses Antrags ist es, mit Hilfe eines neuartigen Versuchsaufbaus zu untersuchen, wie das Wiederauftreten von Furcht durch einen sozial vermittelten Stressor (Beobachten von Schmerz in Anderen ohne das direkte eigene Empfinden von Schmerz) beeinflusst wird und welche neurobiologischen Mechanismen dem zugrunde liegen. Dies ermöglicht die Untersuchung von sozialem Reinstatement und verhilft damit zu einer klinisch relevanten Erweiterung des bestehenden Modells zur Rückkehr von Furcht mit einer sozialen Domäne.Dieses Paradigma erlaubt 1a) die Furchtreaktionen im peripheren (Hautleitfähigkeitsmessungen, Schreck-Reflex) als auch im 1b) zentralen Nervensystem (funktionelle Magnetresonanztomographie im Gehirn) zu erfassen um das sozial vermittelte Wiederauftreten von Furcht zu beschreiben. Des Weiteren wird 2) eine pharmakologische Manipulation von sozial vermittelter Furcht genauere Erkenntnisse über die zugrundeliegenden Neurotransmittersysteme liefern. Eine translationale Kooperation ermöglicht darüber hinaus die Anwendung des gleichen Versuchsaufbaus in Nagern.Das Ziel dieses Projektes, durchgeführt am Karolinska Institut in der Arbeitsgruppe von Dr. Andreas Olsson, ist es Einblicke in das sozial vermittelte Wiederauftreten von Furcht zu ermöglichen und dabei soziale Neurowissenschaften mit den grundlegender Emotionsforschung zu kombinieren. Dies befähigt zum genaueren Verständnis der Ätiologie von Angsterkrankung und könnte langfristig zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten führen um Rezidive effektiver zu verhindern.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Schweden
Gastgeber
Andreas Olsson, Ph.D.