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Aberrationskorrektur für Echtzeitmessungen in der adaptiven konfokalen Mikroskopie

Fachliche Zuordnung Messsysteme
Mikrosysteme
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271021903
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem kollaborativen Projekt wurde ein voll-adaptives konfokales Mikroskop realisiert, welches durch die ausschließliche Nutzung von adaptiven optischen Elementen völlig ohne mechanisch bewegte Teile auskommt und simultan einen 3D Scan und eine Aberrationskorrektur ermöglicht. Dafür wurden zunächst neuartige adaptive Linsen mit asphärischer Aberrationskorrektur untersucht und für den axialen Scan eingesetzt. Es konnte anhand von In-vivo-Fluoreszenzmessungen im Zebrabärblingsembryo nachgewiesen werden, dass derartige Linsen gleichzeitig die Durchstimmung der Brennweite und die Korrektur von symmetrischen (sphärischen) und asymmetrischen (Astigmatismus und Koma)-probeninduzierten Aberrationen ermöglichen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurde das beugungsbegrenzte Scannen auf drei Dimensionen erweitert. Dafür wurde ein biaxiales adaptives Prisma entwickelt, das ein laterales Scannen in Transmission ermöglicht. In Kombination mit einer adaptiven Linse wurde damit ein voll-adaptives Mikroskop realisiert. Um eine homogene Fokusqualität über einen großen dreidimensionalen Scanbereich zu erreichen, wurde ein telezentrisches F-Theta-Objektiv designt und implementiert. Mit Fluoreszenzmessungen an Zebrabärblingsembryonen wurde nachgewiesen, dass voll adaptives, hochaufgelöstes dreidimensionales Scanning möglich ist. Bei Fluoreszenzmessungen ist zu beachten, dass die Verwendung von mindestens 2 Wellenlängen die Notwendigkeit zur Adressierung chromatischer Aberrationen mit sich bringt. Aus diesem Grund wurde eine neue achromatische adaptive Linse implementiert und deren Funktionalität erfolgreich nachgewiesen. Eine der bedeutendsten Herausforderungen bei der Anwendung der adaptiven Elemente liegt in ihrer gezielten Ansteuerung. Dies wurde hauptsächlich durch einen Regelkreis realisiert, bei dem das Verhalten der adaptiven Elemente mithilfe digitaler Holographie gemessen und die Spannungen entsprechend geregelt wurden. Zum Ende des Projektes hin wurde erfolgreich auf Methoden des maschinellen Lernens als Alternative zur klassischen Regelungstechnik umgestellt, um den adaptiven Achromaten präzise anzusteuern. Zusammenfassend konnte dieses Projekt erfolgreich demonstrieren, dass adaptive optische Elemente einen signifikanten Beitrag zur dreidimensionalen hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie leisten können. Durch ihre Fähigkeit zu flexiblen Scans und gleichzeitiger Korrektur probeninduzierter Aberrationen ermöglichen sie einen bedeutenden Fortschritt in der Bildgebung. Die Integration von maschinellem Lernen eröffnet zudem vielversprechende Perspektiven für die Entwicklung intelligenter Mikroskope, das Projekt hat somit einen wichtigen Grundstein für diese Zukunftstechnologie gelegt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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