Das Angebot gesunder Lebensmittel: Ökonomische Analysen zu Innovationsverhalten, Markenwettbewerb und sich wandelnden Konsumentenpräferenzen

• Antragsteller: Dr. Matthias Staudigel
• Fachliche Zuordnung: Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2016
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271244640

Der Anstieg ernährungsabhängiger Krankheiten wie Adipositas, Typ-II-Diabetes und Arteriosklerose ist von hoher gesundheitspolitischer Relevanz. Eine entscheidende Rolle bei der Förderung einer gesunden Lebensweise kommt dem Bereich der Lebensmittelindustrie und des Einzelhandels zu, da diese über Zusammensetzung und Preis der angebotenen verarbeiteten Lebensmittel entscheiden. Welche Anreize für Unternehmen bestehen, Produkte mit hohem Gesundheitswert anzubieten und wie diese Anreize durch Konsumentenpräferenzen, Politikeingriffe und Wettbewerbssituation beeinflusst sind, ist aus ökonomischer Sicht bislang allerdings wenig untersucht. Ziel dieses Projekts ist es, gesundheitsrelevantes Firmenverhalten in Bezug auf Produktformulierung und Preissetzung zu untersuchen und Rückschlüsse für Politiken und Wohlfahrt zu ziehen. Die Analyse stützt sich dabei auf fortgeschrittene ökonometrische Verfahren und Konzepte aus der Industrieökonomik. Umfangreiche Datensätze zu Produktneueinführungen und detaillierte Verkaufszahlen eines großen Einzelhändlers dienen als Basis zur Schätzung von Nachfragegleichungen für differenzierte Markenprodukte. Mit Hilfe des Distance Metrics-Ansatzes lassen sich dabei spezifische Einflüsse des Nährstoffprofils und Gesundheitsangaben von Produkten auf Substitutionsprozesse ermitteln. Diese Schätzergebnisse fließen dann zusammen mit Kosteninformationen in ein strukturelles Marktmodell ein, das die Modellierung von Preissetzungs- und Innovationsverhalten unter verschiedenen Szenarien für Politik, Wettbewerbssituation und Konsumentenpräferenzen erlaubt.

• DFG-Verfahren: Forschungsstipendien
• Internationaler Bezug: Kanada
• Gastgeber: Professor Dr. Sven Anders