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Abschätzung der potentiellen klimabedingten Veränderungen auf die Verbreitung und funktionelle Diversität einer kontinentalen Süßwasser-Fischfauna

Antragsteller Dr. Sami Domisch
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271252539
 
Im Zuge des prognostizierten Klimawandels wird weltweit ein starker Biodiversitätsverlust vorhergesagt. Süßwasser spielen dabei eine besondere Rolle, denn während Flüsse und Seen nur weniger als 1% der Erdoberfläche bedecken, beherbergen sie dennoch ca. 10% aller beschriebenen Arten. Süßwasserorganismen sind aufgrund des erwarteten Temperaturanstieges und den damit verbundenen Niederschlags- und Abflussveränderungen einer erhöhten Vulnerabilität ausgesetzt, da in diesen stark fragmentierten Ökosystemen eine Arealverschiebung von Arten in ein klimatisch geeignetes Habitat nur bedingt möglich ist. Schutzmaßnahmen z.B. für Gebiete, die eine hohe Artenzahl aufweisen, sind von großer Bedeutung, jedoch muss hierbei auch die funktionelle Diversität der Arten berücksichtigt werden. Durch eine Kombination von Artvorkommen und den ökologischen Merkmalen der Arten lassen sich Gebiete identifizieren, die über eine einzigartige Artenzusammensetzung bezüglich ihrer ökologischen Funktionen verfügen, und die hinsichtlich des prognostizierten Klimawandels von besonderer Bedeutung sind.In dem geplanten Forschungsvorhaben soll der Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung sowie die funktionelle Diversität der Nordamerikanischen Süßwasser-Fischfauna untersucht werden. Mit 1050 beschriebenen Arten gilt diese Fischfauna als besonders artenreich bei einer zugleich außerordentlich guten Datengrundlage. Das Ziel ist es, mit einer Kombination von neuesten Bayes'schen Art-Arealmodellen und neu berechneten, räumlich fein aufgelösten Süßwasser-Umweltprädiktoren ein besseres Verständnis über die rezenten Verbreitungsmuster der Fischarten zu erhalten. Mithilfe zukünftiger Klimaprojektionen können rezente und zukünftige Modellprojektionen verglichen werden um potentielle klimabedingte geographische Arealverschiebungen der Fische zu quantifizieren. Diese Modellprojektionen werden anschließend mit den ökologischen Merkmalen und der funktionellen Diversität der Fische kombiniert um die Überlagerung oder Diskrepanz von Gebieten zu analysieren, die über eine hohe Artenzahl bzw. eine Vielzahl von Arten einzigartiger ökologischer Funktionen verfügen. Mithilfe dieses Forschungsvorhabens wird erstmalig die klimabedingte Vulnerabilität einer wichtigen Gruppe von Süßwasserorganismen hinsichtlich der taxonomischen und funktionellen Diversität auf einer kontinentalen Skala durchgeführt. Durch die Anwendung neuesten Arealmodellierungstechniken und der Verknüpfung von zusätzlichen Art-Informationen liefert das Forschungsvorhaben eine nützliche methodische Grundlage um generelle makroökologische Fragen zu räumlichen Mustern in Süßwasserökosystemen zu beantworten. Süßwasserorganismen sind - verglichen mit terrestrischen Organismen - oftmals unterrepräsentiert bezüglich biogeographischer Fragestellungen, sodass die Methoden und das Rahmenkonzept dieses Forschungsvorhabens eine hilfreiche Grundlage für andere Regionen (z.B. Europäische Fischarten) oder Taxa darstellt.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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