Detailseite
Projekt Druckansicht

Unsicherheit, Angst und Misstrauen in Buenos Aires - Vertrauensbildung im Umfeld von Strafgerichtsprozessen

Antragsteller Dr. Ingo Rohrer
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271307114
 
In Argentiniens Metropolregion Buenos Aires besteht eine über die letzten Jahrzehnte gewachsene Vertrauensproblematik, die sowohl das Verhältnis der Bürger zum Staat als auch der Bürger untereinander bestimmt. Misstrauen und Angst vor Kriminalität sind Empfindungen, welche sich in Buenos Aires ausbreiten und welche dazu führen, dass Bevölkerungsgruppen, die mit Delinquenz assoziiert werden, zusehends marginalisiert werden. Da Kriminalität häufig mit Armut in Verbindung gesetzt wird, bedeutet dies konkret, dass soziale Spannungen zwischen unterschiedlichen sozio-ökonomischen Gruppen entstehen und Differenz zum 'Anderen' deutlich markiert wird.Das Forschungsvorhaben hat sich zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen diesem gesellschaftlichen Misstrauen und dem Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen zu beleuchten und zu klären, in welchem Umfang staatliche Institutionen zur Schaffung und Konsolidierung von Vertrauen beitragen und somit die Entschärfung von sozialen Konflikten begünstigen können. Der Fokus wird dabei auf die Strafjustiz gelegt. Die an Gerichtsverhandlung beteiligten Personengruppen, wie Richter, Justizbeamte, Strafverteidiger, Angeklagte, Zeugen, Journalisten, etc. werden ins Blickfeld genommen, um zu ergründen, welche sozial und kulturell geprägten Wahrnehmungen vom jeweils 'Anderen' die Vertrauenskonstitution beeinflussen. Das Projekt verfolgt so das Ziel, das Verhältnis zwischen persönliche aber professionelle Vertrauensverhältnisse und institutionellem Vertrauen zu ergründen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung