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The International Rule of Law - Rise or Decline? Zur Rolle des Völkerrechts im globalen Wandel

Fachliche Zuordnung Öffentliches Recht
Förderung Förderung seit 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271387150
 
Die beantragte Kolleg-Forschergruppe fragt nach der Rolle des Völkerrechts unter den gegenwärtigen Bedingungen des globalen Wandels. Lässt sich unter diesen Bedingungen weiterhin eine wertorientierte Verrechtlichung der internationalen Beziehungen wahrnehmen oder wird diese Entwicklung durch Reformalisierungs- oder gar Entrechtlichungsprozesse abgelöst? Bietet sich ein Rückgriff auf klassische Elemente des Völkerrechts an, um auf einen sich abzeichnenden Strukturwandel hin zu einer polyzentrischen Weltordnung zu reagieren? Oder beobachten wir heute bloße Verzögerungen eines langfristigen wertorientierten Verrechtlichungsprozesses?I. Völkerrecht und gegenwärtige HerausforderungenDie Idee der wertorientierten Verrechtlichung der internationalen Beziehungen bis hin zu einer ¿Weltbürgergesellschaft¿ besitzt große Anziehungskraft. Sie zielt auf einen weltweiten (Rechts-) Frieden und die Verwirklichung globaler Gerechtigkeitsvorstellungen. In jüngerer Zeit sind jedoch gegenläufige Tendenzen hervorgetreten.II. Leitende ForschungsperspektivenZiel der beantragten Kolleg-Forschergruppe ist es, erkennbare Veränderungsprozesse des Völkerrechts und seiner Voraussetzungen jenseits einzelner Symptome und monokausaler Erklärungsmodelle in interdisziplinärer Zusammenarbeit zu beleuchten und auf ihre normative Bedeutung hin zu bewerten. Dies erfordert eine Einbeziehung von Perspektiven der Politikwissenschaft, insbesondere der Theorie und der Praxis der internationalen Beziehungen. Im interdisziplinären Dialog sollen einerseits Wahrnehmungsdivergenzen beleuchtet, andererseits aber auch die relative Bedeutung einzelner Tendenzen im Hinblick auf die Zukunft des Völkerrechts als zentraler normativer Ordnung der internationalen Beziehungen bewertet werden. Ein solcher Dialog würde es erlauben, die Frage nach grundlegenderen Veränderungen des Völkerrechts zu stellen, ohne einzelne spektakuläre Krisensymptome in ihrer Bedeutung zu überschätzen.
DFG-Verfahren Kolleg-Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Georg Nolte, bis 3/2022
 
 

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