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GRK 275: Ökonomie und Komplexität der Sprache
Fachliche Zuordnung
Sprachwissenschaften
Förderung
Förderung von 1996 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271529
Die Grundorientierung des Kollegs ist durch Überlegungen bestimmt, die sich zunächst auf die Organisation sprachlichen Wissens beziehen und die Ökonomie, Optimalität und Minimalität der Prinzipien, Operationen und Inventare betreffen, durch die der Aufbau hochkomplexer Strukturen ermöglicht und kontrolliert wird. Diese Überlegungen, die als konsequente kognitionswissenschaftliche Weiterführung sprachtheoretischer Entwicklungen der generativen Linguistik zu verstehen sind, bringen einerseits bekannte Fakten und Fragestellungen in neue Zusammenhänge, die generellere Lösungen möglich machen, und sie werfen andererseits neue Probleme auf, die sich aus eben diesen Zusammenhängen ergeben. Einfachheit, Ökonomie und Optimalität sind dabei Gesichtspunkte, von denen angenommen wird, dass sie nicht nur - im herkömmlichen Verständnis - Anforderungen an die Theorie bilden, sondern Charakteristika der mentalen Organisation selbst darstellen. Diese keineswegs selbstverständliche, aber offenbar fruchtbare Orientierung, die zu weitreichenden Konsequenzen aus relativ begrenzten Detailannahmen führt, wirft spezielle Fragen auf, die im Programm des Kollegs ihren Niederschlag finden: a) Wie stellt sich das Verhältnis von Komplexität der Strukturen zur Ökonomie der Elemente und Prinzipien in der Organisation sprachlichen Wissens dar? b) Was besagt das Verhältnis von Komplexität und Ökonomie für die Verlaufsbedingungen des geschichtlichen Sprachwandels, des Spracherwerbs und der Sprachstörung sowie der verschiedenen Modalitäten der Sprachverwendung? Das Kolleg gliedert sich in vier Themenbereiche: 1) Grammatikimmanente Herleitung universeller Strukturgesetzmäßigkeiten, 2) Ellipse, 3) Lexikale und phrasale Strukturbildung im Komplexitätsvergleich, 4) Aspekte der Informationsstruktur in Semantik, Syntax und Phonologie.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Humboldt-Universität zu Berlin; Universität Potsdam
Beteiligte Institution
Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS)
Sprecherinnen / Sprecher
Professorin Dr. Karin Donhauser; Professor Dr. Peter Staudacher
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professorin Dr. Artemis Alexiadou; Professor Dr. Manfred Bierwisch (†); Professorin Dr. Ria de Bleser; Professor Dr. Gisbert Fanselow (†); Professorin Dr. Caroline Féry; Professorin Dr. Gerda Haßler; Professor Dr. Peter Kosta; Professor Dr. Manfred Krifka; Professor Dr. Ewald Lang (†); Professor Dr. Bernd Pompino-Marschall (†); Professor Dr. Douglas Saddy; Professor Dr. Jürgen Weissenborn; Professor Dr. Christopher Wilder