Detailseite
Projekt Druckansicht

Strukturen epischen Erzählens - Epische Bauformen

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271866722
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Epos in seiner gesamten Tradition von Homer bis in die Neuzeit ist geprägt von wiedererkennbaren Bauformen. Dazu gehören erzählerisch-inhaltliche Grundmuster, also Situationen und Szenen aus dem Alltags- und Heroenleben wie das Gastmahl und die Begegnung des Helden mit der Unterwelt, aber auch stärker strukturierende Grundmuster wie Kataloge, Gleichnisse, Musenanrufe und Elemente, welche die Handlung anzuhalten scheinen, so wie die Beschreibung von Kunstwerken (Ekphrasis). Den Ausgangspunkt unseres Projektes bildet die These, dass gerade die wiedererkennbaren Formen und Elemente jeweils variiert und anders kontextualisiert werden, um neue Aussagegehalte zu transportieren. Diese wiederkehrenden, nur scheinbar traditionell verharrenden und beharrenden Elemente des Erzählens sind Träger von Innovation und generischen Experimenten. Durch das für den Rezipienten klar wiedererkennbare Format treten bereits kleine Änderungen gegenüber der Tradition deutlich hervor. Im Projekt wurde für das postulierte Erzählelement der Bauform eine theoretisch fundierte Begrifflichkeit entwickelt. Darauf aufbauend, wurden in dem im Dezember 2019 in drei Bänden in englischer Sprache veröffentlichten Kompendium die 'structural elements' in einzelnen Abhandlungen dargestellt. Jede Abhandlung beginnt mit einer Definition, dann werden die Bauformen in den Epen von Homer bis zu der spätantiken Epik vorgestellt und verglichen. Stellenverzeichnisse und ausführliche Bibliographien schließen die Einzelbeiträge ab. Voran (vol. I) steht eine Einführung in die verschiedenen Theorien und die Grundfragen der Erforschung epischen Erzählens. Im zweiten Band werden die narrativen Strukturelemente in diachronen Überblicken behandelt. Der abschließende Band behandelt die Bauformen des Erzählens von der altorientalischen Erzählliteratur angefangen bis zum mittelalterlichen und neuzeitlichen byzantinischen und lateinischen Epos; den Abschluss bildet ein Ausblick auf die Perspektiven digitaler Methoden in der Erforschung des antiken Epos. Das umfangreiche bibliographische Material, die Stellensammlungen und die Indizes wurden so bearbeitet, dass sie in Form von Datenbanken zur Verfügung stehen und erweiterbar sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung