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Die spätbronzezeitliche Siedlung Saridschar (Tadschikistan)

Antragsteller Dr. Mike Teufer
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272157148
 
Das Projekt ist dem Bereich der Siedlungsarchäologie zugeordnet. Die im Rahmen eines DFG-Vorgängerprojektes im südwesttadschikischen Jach-Su-Tal entdeckte spätbronzezeitliche Siedlung Saridschar soll im Verlauf von vier Feldkampagnen von jeweils zwei Monaten untersucht werden.Bereits durchgeführte Forschungen zeigten, dass die Besiedlung von Saridschar den Zeitraum zwischen dem 17. und 15.-14. Jahrhundert v. Chr. abdeckt. Damit fällt das Ende der Siedlung in die Übergangsperiode von der Spätbronze- zur Früheisenzeit, eine der größten Umbruchsperioden in Mittelasien. So lassen sich zwischen der späten Bronze- und der frühen Eisenzeit bisher kaum Verbindungen belegen. Eine der wenigen Ausnahmen stellt Saridschar dar, dessen Inventar deutliche Verknüpfungen zwischen der Bronze- und der Eisenzeit erkennen lässt. Mit der Entdeckung der zur Siedlung gehörigen Nekropole und einiger Gräber im Siedlungsbereich, die an das Ende der Besiedlung gehören, lässt sich zudem ein Wandel in den Bestattungssitten beschreiben.Ziel des Projektes ist es, mit dem gezielten Freilegen einiger Wohn- und Wirtschaftsareale der Siedlung sowie weiterer Gräber, Einblicke in den Transformationsprozess am Ende der Bronzezeit zu gewinnen.Neben Aussagen zur Siedlungsarchitektur, über die aus der Region bisher kaum etwas bekannt ist, gilt es v.a. die ökonomische Basis der Siedlung zu untersuchen. Dafür werden eine Reihe naturwissenschaftlicher Untersuchungen durchgeführt, wie die Analyse der Tierknochen und der botanischen Makroreste, eine Phytolithen- und Dung-Spherulitenanalyse sowie Materialuntersuchungen an der Keramik und den Metallfunden. Die Menschenknochen sollen Auskunft zum Gesundheitszustand und wenn möglich zum Aktivitätsspektrum der Siedlungsgemeinschaft geben. Mittels der Isotopenanalyse wird ein Wissenszuwachs hinsichtlich der Ernährung erwartet. Außerdem lässt sich innerhalb der Population deutlicher zwischen fremd und lokal unterscheiden.Das Projekt wird im Rahmen einer deutsch-tadschikisch-russischen Kooperation durchgeführt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Russische Föderation, Tadschikistan
 
 

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