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Teilhabende Kritik als transformierendes und transversales „Mit"

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258454408
 
Das kunstwissenschaftlich-medienphilosophische Projekt rückt die Frage der teilhabenden Kritik ins Zentrum und untersucht diese entlang ihrer sinnlichen, technologischen und politischen Bedingungen, um die Ausdrucksmodalitäten einer solchen Kritik beschreibbar zu machen. Hierdurch werden gleichermaßen materielle, relationale und konstituierende Aspekte in den Fokus gerückt. Praktiken teilhabender Kritik werden als jene konstituierenden Bedingungen befragt, welche die Einteilungen, Grenzziehungen und Rahmungen von Systemen – etwa der Kunst, Soziokultur oder Politik – immanent prägen, differenzieren und konfrontieren prozessieren und herausfordern. TP 5 schließt an die praxeologische Untersuchung medialer Teilhabeprozesse in künstlerischen und aktivistischen Mikropraktiken der ersten Förderphase an, verschiebt jedoch die bis dahin anthropologisch gefasste Perspektive auf mehr als humane Existenzweisen hin. Die Untersuchung problematisiert und beleuchtet die Qualitäten und Möglichkeiten von Kritik als teilhabende im Horizont posthumaner Auffassungen künstlerisch-medialer und aktivistischer Widerstandspraktiken. In theoretischer Hinsicht wird Judith Butlers Konzeption von Performativität und Subjektivierung entscheidend. Sie dekonstruiert „das voluntaristische Subjekt des Humanismus“ und fragt nach dem Humanen im Posthumanen. In diesem Zusammenhang wird Handlungsmacht nicht an das souveräne Subjekt gebunden, sondern an die Affirmation von Verletzbarkeit als Grundlage emergenter Subjektivierungsweisen mit und durch ihre materiellen, mentalen und medialen Umwelten.Das Projekt untersucht Dimensionen teilhabender Kritik in künstlerischen Wissenspraktiken sowie militanter (postkolonialer) Forschung (AB 2), in der spanischen Munizipalismusbewegung und ihren Technopolitiken sowie der medienwissenschaftlichen Genealogie von Technokollektiven (AB 3). Ziel ist es, die Verschränkungen ethisch-ästhetischer und ästhetisch-politischer Mikropraktiken in Kunst und Aktivismus herauszuarbeiten und Kritik als teilhabende Kritik und damit als (nicht-)sprachliche und mehr-als-humane materielle und mediale Form der Kritik auf den Prüfstand zu stellen, ohne die tradierten Kategorisierungen wie Kunst vs. Aktivismus zu reproduzieren (AB 1). Mit den Analysen von Fallbeispielen und seiner Begriffsarbeit an Formen einer teilhabenden Kritik fokussiert TP 5 die Relationalität ästhetisch-sinnlicher Praktiken, affektiver Dimensionen sowie materieller und infrastruktureller Anteile medialer Teilhabe. Hierdurch soll eine theoretische Neuperspektivierung des Verhältnisses von Kunst und Aktivismus sowie eine differenzierte Analyse technoökologisch avancierter Mikropraktiken und deren Kollektivitäten als zentraler Beitrag zu einer Theorie medialer Teilhabe ausgeführt werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Elke Bippus
 
 

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