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Index Librorum Civitatum. Verzeichnis der Stadtbücher des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, ein Instrument der historischen Grundlagenforschung

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272371589
 
Ziel des Projektes ist es, mit dem Index Librorum Civitatum (ILC) eine innovative Forschungsressource aufzubauen, die für das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland erstmals die Bestände der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadtbücher (ca. 1300 bis ca. 1800) unabhängig von ihren heutigen Aufbewahrungsorten in einer frei zugänglichen Online-Datenbank nachweist. Des Weiteren wird durch die Ergänzung von Bestandsübersichten, Findmitteln, Editionen und Forschungsliteratur die Datenbank zu einer umfassenden Quellenkunde der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt (Schwerpunkt: Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte) ausgebaut. Die systematische Erschließung von Stadtbuchbeständen sowie ihre wissenschaftliche Kontextualisierung versteht sich als eine elementare Form der historischen Grundlagenforschung. Durch sie kann eine zentrale, aber bisher kaum genutzte Quellengattung einer breiten fächer- und disziplinenübergreifenden Rezeption geöffnet und der Forschung neue Impulse gegeben werden. In den aufeinanderfolgenden Projektphasen sollen zugleich durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter Spezialstudien entstehen, die zum einen den Aufbau der Datenbank durch das systematische Erfassen von Stadtbuchbeständen und der dazugehörigen Literatur/Editionen voranbringen. Zum anderen sollen durch diese Forschungen exemplarisch Einzelfragen untersucht werden, die Impulse ausüben auf die methodischen und theoretischen Auseinandersetzungen mit den Facetten pragmatischer Schriftlichkeit im Kontext der Stadtbuchforschung. Das geografische Bearbeitungsgebiet ausgewählter Studien wird dabei über das Territorium der Bundesrepublik Deutschland hinausgehen, um im internationalen Austausch und Vergleich das europäische Phänomen des liber civitatis zu kontextualisieren. Im Zentrum dieser Studien stehen vor allem Fragen nach den Medien, Kontexten und Trägern administrativen Schriftguts sowie nach den Wegen und Mechanismen von Aneignung, Umformung und Weiterentwicklung von bestimmten Formen administrativer Schriftlichkeit als kultureller Praxis vom 13. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Die Ausschöpfung der Möglichkeiten der ILC-Datenbank im Rahmen dieser grundlegenden Forschungen soll dazu beitragen, das Erkenntnispotential von Stadtbüchern im Besonderen für das breite Spektrum sozial- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen weiter zu entfalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Krystyna Chojnicka
 
 

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