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SFB 1223:  Methoden und Instrumente zum Verständnis und zur Kontrolle von Datenschutz

Fachliche Zuordnung Informatik, System- und Elektrotechnik
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272573906
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der rasante Vormarsch des Internets zum wichtigsten globalen Medium unserer Zeit wurde von einschneidenden Veränderungen in der Art und Weise begleitet, wie es benutzt wird. Als der SFB 1223 mit seiner Arbeit begann, stellten wir fest, dass auf der einen Seite Milliarden von Benutzerinnen auf das Internet im Hinblick auf Kommunikation, Bildung, Unterhaltung und zum Abwickeln von Geschäften angewiesen sind, und auch, um sich täglich zu informieren. Auf der anderen Seite war die Privatsphäre im Internet ein weitestgehend ungelöstes Problem, ungeachtet dessen, dass diese Daten so leicht zugänglich sind und sie sich in kürzester Zeit verbreiten können, und wie schwer es sich doch gestaltet, diese dauerhaft zu löschen. In einer Vielzahl von Disziplinen, von der Bildanalyse bis zur Netzwerksicherheit, stellte der SFB 1223 fehlende wissenschaftliche Grundlagen für das Verständnis der Privatsphäre und für die Einführung von Maßnahmen zur Wahrung der Privatsphäre fest. Was das Verständnis von Privatsphäre im Internet betrifft, untersuchten wir daher die Folgen der Verbreitung von Bild- und Standortdaten, Hashtags, Micro-Posts und anderen, hochgradig unstrukturierten Informationen, die die Online-Kommunikation in unserer Zeit dominieren. Unsere Ergebnisse schließen Untersuchungen darüber ein, wie sich die Nutzung dieser Medien auswirkt, ebenso aber auch Privatsphäre erhaltende Maßnahmen, die im Hier und Jetzt umgesetzt werden können. Ebenso wurden aber auch Grundlagen für eines neues, die Privatsphäre achtendes Internet geschaffen, indem Benutzerinnen und Unternehmen das mit der Speicherung und dem Abruf von Informationen verbundene Datenschutzrisiko über sehr heterogene Daten und über verschiedene Netzwerke hinweg einschätzen und minimieren können. Wir haben zum einen neue Technologien entwickelt, die den Benutzerinnen helfen, ihre Privatsphäre zu quantifizieren und zu verstehen, z.B. zu erklären, wie sich ihr Profil auf den Fluss an Informationen auswirkt, den sie erhalten. Zum anderen haben wir Technologien zur Verfügung gestellt, die dafür sorgen, dass sie fundierte Entscheidungen bezüglich ihrer Privatsphäre auf bequeme und automatisierte Weise treffen können. Andere Ergebnisse zielen darauf ab, dass Entwicklerinnen datenschutzkritische Programmierfehler in ihrer Software durch schnellere und genauere Softwaretests und Analysen zum Informationsfluss vermeiden können. Was die Steuerung der Privatsphäre betrifft, untersuchten wir die neuesten Ansätze zur Anonymität im Web und entwarfen neue Techniken, um die Anonymität der Nutzerinnen zu wahren. Neue, bahnbrechende Ansätze in Kryptographie und in Sicherheitsprotokollen bilden die Grundlage für datenschutzfreundliche Cloud-Berechnungen. Fortschritte bei der Programmanalyse und der Verfolgung von Informationsflüssen — gerade unter Berücksichtigung der Kryptographie — bilden die Grundlage für Analysetechniken, die neu definieren, was die Kontrolle von Informationsflüssen in mobilen Systemen bedeutet. Neue, fein-granulare Konzepte von Privatheit erweitern etablierte Konzepte und geben ihnen mehr Flexibilität; eine neue Sprache für die Abfrage von medizinischen Datenbeständen, welche enorme Mengen sensibler Informationen enthalten können, ermöglicht eine gemeinsame Nutzung unter Wahrung der Privatsphäre.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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