Detailseite
Projekt Druckansicht

Kompositionseffekte in Kitas (KomiK) - Sprachkompetenzen von Kindern zu Schulbeginn

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272964636
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsprojekt untersucht, welchen Einfluss die Zusammensetzung von Kindertageseinrichtungen (Kitas) auf die Sprachkompetenzen der Kinder zum Schuleintritt hat. Die Datengrundlage der empirischen Studie stellt die Schuleingangsuntersuchung einer Stadt (ca. 300.000 Einwohner) aus den Jahren 2010/11 bis 2015/16 dar. Ergänzend wurden Informationen zu relevanten Merkmalen der Kitas durch eine schriftliche Befragung erhoben. Insgesamt konnten Informationen zu 7.604 Kindern in 84 Kitas berücksichtigt werden. Anhand von Mehrebenenanalysen wurde der eigenständige Effekt der Kita-Zusammensetzung auf kindliche Sprachkompetenzen geschätzt. Die Analysen zeigen, dass die berücksichtigten Merkmale zur Kita-Zusammensetzung (z.B. Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund, Anteil an Kindern ohne Teilnahme an zusätzlichen non-formellen Bildungsangeboten, Anteil an beitragsbefreiten Kindern) nicht separat zu betrachten sind, weil sie nur gebündelt in den Kitas Vorkommen. Diese „Risikokompilation“ steht in einem negativen Zusammenhang mit den Sprachfähigkeiten von Kindern zu Schulbeginn. Für die kindlichen Grammatikkompetenzen konnte diesbezüglich ein Schwellenwert von 30% identifiziert werden, ab dem sich die Kita-Zusammensetzung negativ auswirkt. Hinsichtlich der Deutschkenntnisse verweisen die Analysen hingegen eher darauf, dass sich mit jedem Anstieg in der Variable Risikokompilation die Sprachfähigkeit der Kinder verschlechtert. Dabei entspricht der Einfluss der Kita-Komposition der Wirkung der Muttersprache des Kindes und der Teilnahme an zusätzlichen nicht-formellen Bildungsangeboten. Nur die elterlichen Deutschkenntnisse haben einen stärkeren Einfluss. Die Projektarbeiten verweisen auf die Notwendigkeit, der Kita-Zusammensetzung als Dimension differentieller Lern- und Entwicklungsmilieus in den Institutionen frühkindlicher Bildung und Betreuung erhöhte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer ausgeprägten Segregation im Elementarbereich ist anzuerkennen, dass Kinder ungleiche Enlwicklungsbedingungen in Kitas vorfinden können, dem von Seiten der Bildungspolitik und -administration zu begegnen ist.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2017). Sprachkompetenzen von Kindern zu Schulbeginn - die Bedeutung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften im Elementarbereich im Kontext von Mehrsprachigkeit. Zeitschrift für Grundschulforschurig. 10(2), 48-60
    Pomykaj, A. & Hogrebe, N.
  • (2018). Die Schuleingangsuntersuchung als Datenquelle für Kontextstudien im Elementarbereich: Zum Einfluss der Kita-Komposition auf kindliche Sprachkompetenzen. In D. Fickermann & H. Weishaupt (Hrsg.), Bildungsforschung mit Daten der amtlichen Statistik.
    Hogrebe, N. & Pomykaj, A.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.25656/01:17790)
  • Preschool composition and children's language skills at school entry: Exploring the nature of context effects. American Educational Research Association 2018 Annual Meeting, New York, April 2018
    Hogrebe, N. & Pomykaj, A.
  • Forschung zu Segregation im Elementarbereich: Die Rekonstruktion von Kita-Kompositionen anhand von Daten der Schuleingangsuntersuchung. In: Begemann MC., Birkelbach K. (eds) Forschungsdaten für die Kinder- und Jugendhilfe. Springer VS. S: 495-512
    Pomykaj, A. & Hogrebe, N.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/978-3-658-23143-9_25)
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung