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Verstehens- und entscheidungsbasierte Modellierung des Kooperationsverhalten zwischen Fahrern in dynamischen Verkehrssituationen und ihre methodologischen Grundlagen - CoMove -

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Martin Baumann; Professorin Dr. Meike Jipp
Fachliche Zuordnung Arbeitswissenschaft, Ergonomie, Mensch-Maschine-Systeme
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272996369
 
In der ersten Phase des Schwerpunktprogramms (SPP) "Kooperativ interagierende Automobile" standen im Vorgängerprojekt die kognitiven Prozesse des Situationsverstehens als Grundlage für die Initiierung kooperativen Verhalten zwischen Fahrern in dynamischen, potentiell sicherheitskritischen Situationen im Fokus. Das Ziel war, auf der Grundlage einer genaueren Kenntnis der kognitiven Prozesse des Verstehens möglicher Kooperationssituationen zwischen Fahrern und der Entscheidung für eine kooperative Lösung des zugrundeliegenden Zielkonflikts eine Basis für die Gestaltung einer vertrauenswürdigen, nachvollziehbaren und akzeptierten Automation zu schaffen. In der zweiten Phase des SPP steht im hier beantragten Folgeprojekt CoMove die Untersuchung des Verlaufs des dynamischen Kooperationsverhaltens zwischen Fahrern in komplexen Verkehrssituationen nach der Entscheidung zu kooperieren oder nicht zu kooperieren und die Entwicklung von geeigneten Methoden zur Beschreibung und Bewertung dieses Kooperationsverhaltens im Vordergrund. Damit tritt in diesem Projekt die Untersuchung der Entscheidungsprozesse im Rahmen von Kommunikations- und Kooperationsprozessen, die der Handlungskoordination mehrerer Fahrer bei der Ausführung kooperativer Manöver dienen, in den Fokus der Modellbildung und der empirischen Untersuchungen. Ausgehend von den in der ersten Projektphase gefundenen Bereichen akzeptierter und nicht-akzeptierter kooperativer Lösungsstrategien für Konfliktsituationen wird untersucht, wie sich die jeweilige Handlungskoordination zwischen den Konfliktpartnern in Abhängigkeit der Situationsmerkmale entwickelt, welche Entscheidungen über Verhaltensweisen Fahrer im Rahmen impliziter, auf Verhalten basierender Kommunikationsprozesse treffen und ausführen, um Kooperationsbereitschaft oder -bedarf zu signalisieren, wie der jeweilige Kooperationspartner reagiert, und wie diese Prozesse durch Merkmale der Fahrer, wie Persönlichkeit und Aufmerksamkeitsgrad, beeinflusst werden und mit welchen Methoden sich diese Wechselwirkungsprozesse beschreiben lassen. Hierbei werden insbesondere auch Situationen berücksichtigt, in denen die Koordination der Manöverausführung nicht (effizient) gelingt. Das Ziel der empirischen Untersuchungen ist das detaillierte Verstehen und Beschreiben dieser dynamischen Wechselwirkungsprozesse und somit die Schaffung einer empirisch validen Grundlage für die Entwicklung von Handlungsplanungsstrategien kooperativ interagierender Automobile, die einerseits für umgebende Fahrer transparent, nachvollziehbar und vorhersehbar sind, weil sie Verhaltensweisen und Interaktionsstrategien menschlicher Fahrer reflektieren. Andererseits soll diese Grundlage dazu beitragen, dass kooperativ interagierende Automobile zur Generierung gleichberechtigter, effizienter und sicherer Lösungsstrategien dieser Konfliktsituationen zwischen automatisierten Fahrzeugen und menschlichen Fahrern in der Lage sind.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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